Was ist eine Seele wert? (1)
„Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden.“ (1. Kor 6,19)
„… er verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ (Mt 13,46)
„Die Menschenseele ist im Vergleich mit dem unendlichen Gott nur von geringem Wert, aber wegen seiner Liebe ist sie ihm von großem Wert. Dem Gott der Liebe ist eine verlorene Seele sehr kostbar - nicht wegen ihres eigenen Wertes, sondern weil Gott sie wertschätzt.“ (unbekannt)
Am 15. November 2017 kaufte der saudische Prinz Mohammed bin Salman das weltberühmte Bild „Salvator Mundi“, um 1500 von Leonardo da Vinci gemalt. Der Materialwert? Wohl nicht mehr als einige Euros. Und dennoch legte der Käufer unfassbare 450 300 000 € auf den Tisch. So viel war es ihm wert!
Wie bemisst sich nun der Wert einer einzelnen Menschenseele? Ebenfalls an dem Preis, den jemand für sie zu zahlen bereit ist. Petrus sagt dazu: „Ihr seid nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold erlöst, sondern mit dem kostbaren Blut Jesu Christi“ (1. Pet 1,18.19). Der Kaufpreis unserer Seele ist: das Leben des Sohnes Gottes. Mehr - in aller Ehrfurcht - konnte Gott nicht zahlen! Daraus bemisst sich, dass ein einziger Mensch für Gott einen unendlichen Wert hat. Matthäus 16,26 sagt: „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt? Oder was wird ein Mensch geben als Lösegeld (o. Gegenwert) für seine Seele?“ Das bedeutet: Der Wert einer einzigen Seele übersteigt alle Besitztümer und alles Geld dieser Welt.
Welchen Wert hat eine Seele für uns? Leider oft noch nicht einmal die zehn Minuten Zeit, die wir in sie investieren sollten, und oft auch nicht die 10 Euro, um eine Bibel zu kaufen und sie ihnen zu schicken, oft leider auch nicht die Freizeitveranstaltung, die wir für einen evangelistischen Einsatz opfern müssten, oft auch nicht das Ausschlafen an einem Samstagmorgen. Wenn eine Seele für den Herrn so viel wert ist, sollten wir dann nicht auch seine Sichtweise haben? [...]
Nicht das physische, sondern das unsterbliche Leben
Wenn du als Einziger an einer Unfallstelle vorbeikämst und sähest das brennende Auto und die eingeschlossene Person, würdest du wahrscheinlich ohne zu zögern aussteigen und versuchen, dem armen Menschen zu helfen. Wenn du ein kleines Kind beim Ertrinken sehen würdest, würdest du sicher ebenfalls ohne zu überlegen ins Wasser springen und es retten. Warum? Weil ihr physisches Leben wertvoll ist.
Wie sieht es bei den Menschen um uns herum aus, die zwar nicht in einem brennenden Auto sitzen und auch nicht ertrinken, bei denen jedoch mehr als das Leben auf dem Spiel steht, nämlich ihre unsterbliche Seele? Ist uns bewusst, dass sie drauf und dran sind, ewig im Feuersee zu sein? Ist es nicht leider oft so, dass wir alle uns der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen? Wir wissen, dass die Menschen um uns herum ihrem Verderben entgegengehen, und gehen doch oft gleichgültig an ihnen vorbei.
„Wenn ihre Häuser brennen, würdest du hinrennen und ihnen helfen; und möchtest du ihnen nicht auch helfen, wenn ihre Seelen fast im Feuer der Hölle sind?“ (Richard Baxter, 1615-1691)
Ein Evangelist machte einmal eine für ihn aufwühlende Erfahrung, wie jemand berichtet: „Ihr Haar war verblichen, ihr Gesicht war schmutzig und voller Pusteln. Ihre Kleidung war fleckig und zerrissen. Der Evangelist war von ihrem Anblick abgestoßen. Er wandte sich ab. Als er wegging, wurde er von der Erkenntnis überwältigt, dass diese Frau, vor der er floh, eine Seele hatte. Später schrieb er: ‚Seit dem Tag hatte ich einen tiefen Eindruck davon, dass Gott nicht um diesen alten fleischlichen Körper besorgt war. Er interessiert sich für die Seele, denn sie hat ewigen Wert. Würden wir uns doch den Wert einer verlorenen Seele bewusst machen! Könnten wir doch tiefer in Gottes Herz sehen, dann würden wir erkennen, wofür er sein Leben gab.‘“
Tatsächlich ist der Gedanke sehr bewegend, dass jeder Mensch vor und für Gott gleich viel wert ist. Der betrunkene Obdachlose, der stinkend und mit verfilzter Kleidung auf der Straße deiner Heimatstadt liegt, ist Gott genauso wertvoll wie der reichste und edelste Mensch der Welt oder du selbst. Wir ertappen uns oft dabei, Unterschiede zwischen den Menschen zu machen, gerade beim Evangelisieren auf der Straße. Solche Unterschiede hat der Herr nie gemacht.
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