Wie dringlich machst du es? (1)
„Ich bitte dich nun, Vater, dass du in das Haus meines Vaters sendest, denn ich habe fünf Brüder, damit er sie dringend warne, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.“ (Lukas 16,27.28)
Man höre sehr aufmerksam auf diesen O-Ton aus dem Hades! Es ist der Ausruf eines Mannes, der gerade dorthin gekommen ist. Er sagt nicht: „Sende Lazarus, dass er meinen Brüdern ein frommes Leben vorlebt, sie zum unverfänglichen Grillabend einlädt, sie hier und da auf diesen schrecklichen Ort hinweist, liebevoll für Jesus einlädt oder sie - natürlich ohne ihnen auf den Schlips zu treten - auf die Fehler in ihrem Leben anspricht.“ Nein, er sagt: „Lazarus soll sie dringend warnen!“
Leider wird eine Warnung vor der Hölle heute zunehmend als Panikmache angesehen. Doch ist das ein Grund für uns, weniger dringend oder ernstlich zu warnen?
Man stelle sich einen Arzt vor, der einem Patienten die wahre Diagnose verheimlicht oder beschönigt, um ihn vor der schlechten Nachricht zu bewahren. Dieser Mann wäre ein schlechter Arzt, nicht wahr?
Hersteller können verklagt werden, wenn sie auf gewisse Gefahren nicht hinweisen. Ein Straßenschild ist gut, wenn es vor einer Gefahr warnt; und sicher ist jeder froh, wenn er durch ein Hinweisschild davor gewarnt wird, eine gefährliche Flüssigkeit zu berühren.
Wir möchten den Menschen gerne das Evangelium bringen, die Gute Botschaft. Und natürlich ist sie gut, da sie von Errettung handelt und von einem liebenden Gott im Himmel, der Menschen ein Vater werden möchte.
Doch diese wunderbaren Tatsachen sind nur die eine Hälfte der Botschaft. Ebenso wichtig ist auch die Predigt von Sünde, Hölle und Buße. Wenn diese Themen verschwiegen werden, ist die Botschaft unvollständig und wirkt deshalb weniger dringlich. Eine Einladung ist keine Warnung. Hier hilft besonders der Gedanke, dass auch der Herr Jesus, der vollkommenste Evangelist aller Zeiten, mehr als deutlich gewarnt hat.
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