2020-10-14

Zögere nicht!

„Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan!“ (Matthäus 26,10)

Maria tat etwas Außerordentliches für ihren Herrn. Sie war weder mit dem, was andere vor ihr getan hatten, zufrieden, noch wünschte sie, anderen den Vorrang zu lassen. So wagte sie es, ihrer Anhänglichkeit Ausdruck zu geben. Ein geheiligtes Herz, schöner als das durchsichtige Alabasterglas, wurde in dieser Stunde zerbrochen. Der liebliche Weihrauch der Narde konnte nur aus einem zerbrochenen Herzen seinen reichen Duft fließen lassen.

Hier ist eine Seele, an der sich die Liebe des Heilandes kraftvoll erwiesen hat, ein Herz, das die köstlichsten Früchte hervorgebracht hat. Der Herr nimmt Maria in Schutz. „Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan!“

Wenn du über andere murrst, weil sie nicht deine ausgefahrenen Wege gehen, weil sie es wagen, ein wenig von der üblichen Linie abzuweichen, so bedenke vielmehr, dass es auch für dich reichlich zu tun gibt. Mag dein Werk auch nicht genau das ihrige sein, tue du einfach, was dir zu tun befohlen ist.

Die, welche alles geben, was sie haben, gehören gewiß zu den Seltenheiten. Ihr würdet einen langen Weg machen müssen, ehe ihr an die Tür eines solchen Christen klopfen könntet. Wenn man für alle ein Asyl bauen wollte, so würde nur ein ganz kleines Haus erforderlich sein.

Lasst sie gewähren! Es gibt nicht viele, die viel für ihren Meister tun. Trachte du nur danach, dass dein Herz voll Liebe ist, und dann folge seinem ersten geistlichen Drang. Zögere nicht! Wie außergewöhnlich dir der Gedanke auch erscheinen mag, geh und tue es.

Als der Herr zuerst zu Whitefield sagte: „Geh und predige draußen auf der Weide!“, hatte der Mann Gottes da eine Ahnung von dem Erfolg? Gewiß nicht. Er hatte ohne Zweifel an nichts weiter gedacht, als sich auf einen Tisch zu stellen und einige tausend Menschen anzureden. Aber der Herr hatte Größeres dabei im Sinn - nichts weniger, als das ganze Land zu entflammen und eine Zeit herbeizuführen, wie man sie nie zuvor erlebt hatte.

C.H.S.


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