2020-05-09

Die Kraft des gemeinsamen Gebets

„Wahrlich, wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so wird sie ihnen zuteil werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist“ (Mt 18,19).

Ein Christ erzählt, was er vor vielen Jahren in einer Gemeinde erlebt hat, die intensiv zusammen gebetet hat:

„Wir hatten jeden Sonntag vor dem 8-Uhr-Gottesdienst eine Gebetsgemeinschaft. Als wir uns eines Sonntags von den Knien erhoben, sagte ein Nebenmann: „Herr Pastor, ich möchte Sie bitten, für meinen Jungen zu beten. Er ist nun zweiundzwanzig Jahre alt und war seit Jahren nicht mehr in der Kirche.« Der Pastor erwiderte: »Wir könnten jetzt noch einige Minuten dafür erübrigen.« So knieten wir nochmals nieder und brachten ernste Fürbitte für diesen jungen Mann vor Gott.

Obwohl diesem jungen Mann nichts davon bekannt wurde, kam er am gleichen Abend zur Kirche. Etwas in der Predigt überführte ihn von seiner Sünde. Mit zerbrochenem Herzen kam er in die Sakristei und nahm Jesus Christus als seinen Heiland an.« 

Eines Montagmorgens war mein Freund, der in der Gemeindearbeit stand, beim wöchentlichen Vorstandstreffen zugegen. Er sagte zum Pastor: »Diese Bekehrung gestern Abend ist für uns doch ein Aufruf zum Gebet — ein Ruf Gottes. Sollten wir ihm nicht Folge leisten?« »Was meinen Sie damit?« fragte der Pastor. Mein Freund meinte: »Sollten wir nicht einmal den Schlimmsten in unserer Gemeinde auswählen und für ihn beten?« Durch einmütigen Beschluss wählten sie K. als den Schlimmsten aus, den sie kannten. Dann »wurden sie eins« im Gebet für seine Bekehrung.

Am Ende jener Woche, als sie an einer Wochenend-Gebetsversammlung im Gemeindesaal teilnahmen und der Name jenes Mannes gerade auf ihren Lippen war, öffnete sich die Tür, und herein schwankte K. Er war ziemlich betrunken. Noch nie hatte er diesen Versammlungsraum betreten. Ohne daran zu denken, seine Mütze abzunehmen, sank er auf einen Stuhl nahe am Eingang und vergrub sein Gesicht in den Händen. Die Gebetsversammlung wurde auf einmal zu einem Ort der Seelsorge. So wie er war — betrunken —, suchte er den Herrn, der ihn suchte. Er ging niemals mehr zurück. Heute ist er einer der gesegnetsten Hafenmissionare des Landes.“


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