Gebet und Erweckung
„Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich in dir erfreue?“ (Ps 85,7)
Ist Erweckung heute noch möglich? Daran scheiden sich die Geister. Weltweit werden wir wohl mit keiner Erweckung mehr rechnen können - das zeigt uns Gottes Wort. Aber örtlich? Wer das ausschließt, der hat mit der Gnade Gottes abgeschlossen, denn Gott sagt: "Dem demütigen gibt er Gnade." (Jak 4,6)
Die Kirchengeschichte zeigt uns, dass Gott immer wieder örtlich Erweckung geschcnkt hat, wenn Menschen sich aufrichtig vor Ihm gedemütigt und Ihn um Erbarmen angefleht haben. Findet Gott diesen Glauben heute noch bei uns? Rechnen wir mit dem Erbarmen Gottes und das Er um Seines Namens Willen handeln wird, wenn wir uns persönlich und kollektiv am Ort vor Ihm über unseren geistlichen Zustand und unser Versagen demütigen? Die Antwort auf diese Frage zeigt sich darin, ob wir wirklich entsprechend so handeln oder ob einfach nur mit dem Mund bekennen, dass Gott auch heute noch örtlich Belebung schenken könnte ...
Charles Cowman hatte den Glauben, dass Gott sich nicht verändert hat und fest zu seinen Verheissungen steht - und Gott hat sich wunderbar dazu bekannt.
1917 schrieb er in Verbindung mit Gebetszusammenkünften, die damals abgehalten wurden:
"Wieder hatten wir eine neue Übereinkunft getroffen, und unsere Mitarbeiter sind aus jeder Provinz gekommen: Von den weit entfernten Leo Choo Inseln, aus Hokkaido und anderen Orten. Jeder Zug schafft große Mengen her. Auch befindet sich hier eine stattliche Delegation aus Korea. Drei volle Tage wurden vor diesen Versammlungen damit verbracht, auf Gott zu warten.
Weit draußen auf dem ruhigen Land warteten und beteten die einheimischen Mitarbeiter in einem verlassenen Bauernhaus, bis alle spürten, dass Gott sie erhört hatte, und kehrten dann mit strahlenden Angesichtern zurück. Gott wirkte während der ersten Versammlung mit mächtiger Kraft.
Die Arbeiter waren in inniger Liebe miteinander verbunden - es gab nirgendwo Spaltungen unter ihnen - und Gott ergoss wahrlich solche Segnungen über uns, dass unsere Herzen nicht ausreichend Raum fanden, um sie alle aufzunehmen - ich wünschte, dass du nur einen Bruchteil davon mit uns teilen könntest. Ich wünschte, du hättest sie ‘Krönet ihn zu aller Herr’ singen hören können. Es war, als würde eine riesige Welle der Anbetung sich um die Säulen des Thrones Gottes ergießen. Direkt hinter unserer Anlage befindet sich ein großer heidnischer Tempel, und das Echo muss die dort Anbetenden erreicht haben. Es gab uns das Gefühl, dass wir unsere Rüstung von Neuem zu anlegen sollten, denn wie können die Ihn zum Herrn aller krönen, 'von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger?‘
Wir hatten gestern einen Vorgeschmack des Himmels. Während der Morgenversammlung waren sechshundert Menschen anwesend, die am Abendmahl teilnahmen. Die meisten davon warum unsere eigenen Bekehrten.
Wir wollen bei Erweckungen nichts Neues erleben; wir wollen immer nur die alten Faktoren - den lebendigen Geist Gottes, das lebendige Wort Gottes, das alte Evangelium.
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