2019-09-22

Gebet und Erweckung

"Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich in dir erfreue?" (Ps 85,7)

„Jede große Bewegung, die Gott schenkte, lässt sich auf Beter auf den Knien zurückverfolgen.“

Die Richterzeit wird meist als eine Zeit des Niedergangs bezeichnet und das war sie wohl. Sie war aber auch eine Zeit der Erweckungen, die Gott immer wieder schenkte und durch die der Niedergang oft über Jahrzehnte aufgehalten wurde. Das Buch Richter lehrt uns besonders deut­lich, wie jede Erweckung kam, als das Volk Gottes anfing, zu Gott im Himmel um Sein Eingreifen zu schreien (Ri 3,9.15; 4,3; 6,7; 10,10) Das hat sich in der Geschichte des neutestamentlichen Gottesvolkes seit Pfingsten unzählige Male wiederholt. Hier ein Beispiel:

„Bitte, betet um Erweckung in Hingwah!“ Das hatte eine Missionarin aus dem südchinesischen Hingwah an Freunde in Amerika geschrieben. Zwei ältere Schwestern in ihrer Heimatgemeinde nahmen den Aufruf ernst und begannen um diese Erweckung zu beten. Nach einer längeren Zeit der innigen täglichen Fürbitte gab ihnen Gott die Gewissheit, dass Er am kommenden Karfreitag (es war im Jahre 1911) die Gemeinde heimsu­chen werde. Die beiden Beterinnen schrieben der Missionarin in Hing­wah, sie solle sich bereithalten, am Karfreitag werde in ihrer Gemeinde Erweckung ausbrechen. Der Brief kam zu spät an, aber die Erweckung kam am Karfreitag, wie Gott den beiden Beterinnen verheißen hatte.

„Der Prediger jenes Karfreitags hatte nicht den Ruf, ein Evangelist zu sein, noch besondere Gaben zu besitzen. Aber er war ein hingegebener Mann, den Gott gebrauchen konnte, ohne dass es ihm in den Kopf stieg. Während er die Leiden des Herrn schilderte, brach er zusammen und begann zu weinen, weil er seine Sündhaftigkeit in einem grelleren Licht sah als je zuvor. Das Überfuhrtsein griff auf die ganze Versammlung über und bald lag jedermann auf dem Gesicht und bekannte Gott seine Sünden. Es folgten Aussöhnun­gen und Wiedergutmachungen. Gemeindeglieder, die jahrelang Feinde gewesen waren, wurden Freunde. Eine gereinigte Gemein­de wurde zu einer missionarischen Gemeinde, und innerhalb von einem oder zwei Monaten kam es zu 3000 Bekehrungen. Viele Gemeindehäuser wurden im ganzen Distrikt gebaut und die Ge­meinden von Hingwah wurden aus einem Leben der Lauheit und der eingespielten Formen auf eine Ebene neuer christlicher Reali­tät gehoben. Zum ersten Mal war Erweckung zu dieser Gemeinde gekommen.“


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