2016-12-19

Gebet

Es kamen mehrere Rechnungen auf einmal zusammen, die vom Konto abgebucht wurden und gar nicht vorgesehen waren wie plötzliche Autoreparaturen über mehrere Tausend, sodass ich keine unserer drei Kreditkarten mehr benutzen konnte.

Was sollten die Kinder essen? Wie sollte ich Windeln kaufen? Wie sollte mein Mann Benzin bezahlen, um zur Arbeit zu kommen? Gott wollte uns anscheinend wieder auf die Knie bringen, um Ihm dies alles vorzulegen. Kurz danach rief eine Familie an und sagte, sie wollten uns Geld überweisen und bräuchten dafür unsere Kontodaten. 

Drei Wochen später hatten wir wieder Besuch hier bei uns und ich hatte unser letztes Essen aus dem Kühlschrank für den Besuch zum Essen vorbereitet. Als der Besuch nach Hause ging und wir wie immer jeden Abend unsere Kontodaten prüften, weil wir mit einem Wunder von oben rechneten, sahen wir genau von diesen Besuchern eine Online-Überweisung,  die sofort auf unserem Konto verbucht worden war - sogar eine Stunde nachdem sie nach Hause gegangen waren. Es waren mehrere tausend Euro, die alles völlig ausglichen, was an Rechnungen noch übrig war. Wir waren absolut sprachlos und konnten unseren Herrn nur preisen für so viel Güte, die er wieder einmal an unserer Familie erwiesen hat. 

Eine andere Schwester ruft an, die mich besuchen will und fragt, ob sie was mitbringen soll. Ich sage ihr nur von einem Brot und zwei anderen Sachen für die Kinder. Natürlich habe ich mit keinem Wort die tatsächliche Situation angesprochen. Sie kommt mit einer vollen Tüte und hat einfach alles dreimal gekauft was ich ihr gesagt hatte. Sie sagt zu mir: "Wenn du das alles gebrauchen kannst, behalte es alles für dich, aber wenn es zu viel ist, nehme ich den Rest wieder mit nach Hause."

Es war ganz und gar nicht zu viel, denn genau jetzt war nichts mehr im Kühlschrank und ich wusste nicht, was wir morgen früh den Kindern zum Frühstück geben sollten. Also habe ich alles behalten und sie auch gefragt, wieviel Geld ich ihr für all die Sachen schulde, aber sie bestand darauf, dass ich ihr kein Cent dafür gebe und es als Geschenk annehme. Fast hätte ich vor Freude geweint, ich schaffte es dann aber doch, meine Emotionen zurückzuhalten. Sie ging nach Hause und ich war sowas von dankbar. Gleich darauf dankte ich Gott im Gebet für Seine große Fürsorge zur genau richtigen Zeit.

Eine Woche danach kommt diese Schwester zu meinem Mann nach der Gebetsstunde und sagt, dass ihr der Besuch so gut getan hat an eben jenem Tag bei uns, sie konnte es nicht genau beschreiben. Sie kam mit einem sehr schweren Herzen und war sehr traurig an dem Tag, aber als sie fortging, hätte sie vieles anders gesehen nach den Unterhaltungen, die wir führten und ihr Herz war mit Freude erfüllt. Mir persönlich war überhaupt nicht aufgefallen, dass es ihr so schwer ums Herz gewesen war und sie wusste auch nicht von unserer Not. Aber Gott hat alles gewusst und sie zum richtigen Zeitpunkt in unser Haus geführt. So hat er sie ein Segen sein lassen und auch ihr was zurückgegeben, was ich nicht mit Geld geben können.

So denke ich oft, dass wenn wir uns sagen: "Herr aber ich habe keine Mittel, dem andern zu helfen“, Gott aber ganz genau weiß, was du für die andere Person hast, um es zu geben. Auch wenn es eine Stunde deiner Zeit ist: Es kann so eine große Hilfe sein, wenn du einfach aufstehst, gehst und dem anderen zuhörst, anstatt sich zu denken:  "Ich brauche meine Ruhe." Mit diesem Denken bringen wir uns oftmals um einen Segen, weil wir den Ruf aufzustehen nicht wahrnehmen.

Die Zeit, in der wir finanziell keinen Ausweg sahen, war sehr hart. Wir wussten, dass Gott uns das, was wir wirklich brauchen, geben wird.  Aber in der Phase, wo gar keine Lösung in Sicht ist, einfach still zu sein und im Vertrauen jeden Abend aufs Konto zu schauen und zu warten ist wirklich hart und so viele Zweifel kommen hoch. Der Feind versucht natürlich einem auch einzureden, dass alles vergebens sei und dass die Gebete keine Kraft haben, dass wir so blind sind darauf wieder einmal zu vertrauen. Aber dem ist nicht so, haltet nur fest im Glauben und Gebet und am Ende könnt ihr Gott preisen für seine Güte und Antwort auf vertrauensvolle Gebete!

Wenn Prüfungen des Glaubens da sind - und ich wünsche niemandem, durch diese Zeit zu gehen, denn es ist kein angenehmer Spaziergang; aber wenn die Winde und Wellen sich gelegt haben und der Durchbruch durch Glauben vor einem liegt - da wünsche ich jedem von euch zurückblicken zu können, um zu sagen: "Ja, unser Gott lebt und Er ist immer noch Derselbe wie in der Bibel steht, der jedes Haar auf unserem Kopf gezählt hat und uns mit Namen kennt." Der, der die kleinen Spatzen da draußen täglich versorgt- wieviel mehr wird Er auch uns versorgen, die sich seine Kinder nennen können! 

Haltet fest im Glauben und schreitet mutig voran im Gebet, egal wie groß der Nebel vor einem ist, egal wie viele Zweifel sich erheben. Glaube wird immer belohnt!

 

 

 


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