2020-10-30

Gottes Fürsorge trotz aller Unwahrscheinlichkeiten

"Gott ... der sich wirksam erweist für den, der auf ihn harrt." (Jesaja 64,3)

Als unsere Vermieterin hörte, dass unser fünftes Kind unterwegs sei, drohte sie uns vor die Tür zu setzen. Ich teilte ihr meine Freude über diese Schwangerschaft mit, aber sie hatte Angst, dass fünf Kinder ihr Haus mehr abnutzen würden. Wir sollten uns nach etwas anderem umsehen. Dabei wohnten wir gerade erst drei Monate dort, nachdem wir in vier Jahren fünfmal umgezogen waren. Ich konnte nur heulen nach dieser Nachricht. Ich sagte im Gebet zu Gott, dass ich hier echt keinen Sinn erkennen kann, dass Er diese Situation zulässt, denn ich kannte Ihn als einen Herrn, der immer für das Notwendige sorgt, wenn Er ein weiteres Kind gibt. Warum sollte Er in diesem Fall anders handeln?

Was dann alles folgte, glaube ich heute selbst kaum, wenn ich diese Zeilen schreibe. Dass uns dies in der Realität wirklich widerfahren ist...

Zwischen der Nachricht der Vermieterin und der Ankunft des fünften Babys lagen sieben Monate, aber ich hatte gar keinen Frieden darüber, ein neues Haus zu suchen. Im Gegenteil, plötzlich hatte ich die Idee, meinen Mann zu bitten, die Vermieter anzurufen und ihnen vorzuschlagen, uns dieses Haus zu verkaufen. Wir wussten nicht, ob eine Bank uns jemals einen Kredit geben würde, da es nur ein Einkommen gibt und bald sieben Personen davon ernährt werden müssen. Mein Mann hielt diese Idee für unlogisch und unpassend. Er verstand meine Sorgen bezüglich der Unterkunft, aber er sah es nicht als richtig an, einen Kauf zu erzwingen, indem er beim Vermieter darum bettelt.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als zu beten, dass Gott die Vermieter bewegt, das Haus verkaufen zu wollen anstatt uns rauszuschmeißen! Das Gebet des Glaubens kann vieles bewegen, das hatte ich in der Vergangenheit gelernt. Aber ich wusste auch, wie nervenaufreibend es sein kann, auf Antwort zu warten und bis zur letzten Minute keine zu bekommen. Genauso geschah es. Zwei Monate vor dem Geburtstermin ruft der Vermieter meinen Mann an und sagt: Wir wollen das Haus verkaufen, seid ihr interessiert? Da ihr als Mieter Vorrang habt, erzählen wir es euch zuerst!

Ihr könnt euch alle vorstellen, wie ich fast umgekippt bin, als dieser Anruf mit dem Angebot kam. Obwohl ich darum bat, war ich in dem Moment der Gebietserhöhung sprachlos wie so oft davor auch. Es gab diesmal Freudentränen nach vielen Monaten Ungewissheit, ob meine Familie ein Dach über dem Kopf haben wird. Wir sagten sofort zu und erzählten dem Vermieter, dass wir vor Monaten genau diese Frage stellen wollten, aber uns nicht trauten.

An diesem Tag wussten wir noch nicht, dass unsere Bank die Kreditanfrage ablehnen würde. Jetzt könnte man denken, dein Gott hilft doch nicht und alles war Einbildung oder ein Wunschgedanke. Aber ich weiß aus Erfahrung: Alles was Gott anfängt, bringt Er zu Ende. Es war für uns klar, dass es bis dahin alles Führung von oben war und er uns jetzt nicht plötzlich im Stich lassen würde ohne erneut zu beweisen, dass Ihm alles Geld der Welt gehört.

Ich fragte den Banker nur: Was ist die Vorraussetzung dafür, dass der Kredit genehmigt wird? Erst sagte: 50000 Euro Eigenkapital, aber vergessen Sie es, denn es ist Ihnen unmöglich, über Nacht soviel Geld zu haben. Darauf sagte ich zu ihm: In einem Sinn ist es so, aber geben Sie mir eine Woche Zeit und ich komme auf Sie zurück. Er sagte: OK, aber dachte sich sicher, vergiss es, die Frau spinnt.

Ich rief meinen himmlischen Vater an im Gebet, der alles lenkt auf der Erde. Nur ein paar Tage danach sprechen zwei verschiedene Leute meinen Mann an und stellen eine Frage, ohne zu wissen, dass wir dies genau brauchen: Habt ihr finanziellen Bedarf? Egal wofür ihr Hilfe braucht, seid frei es zu sagen, ich kann euch helfen.

Mein Mann gab keine Antwort und fragte mich zu Hause, ob ich dafür gebetet hätte,dass Gott Menschen sendet, die uns Geld für den Hauskauf geben. Natürlich hatte ich das getan. Und staunte sehr, dass diese zwei verschiedenen Leute von sich aus meinen Mann auf das Thema Finanzen ansprachen. Aber ich wusste, Gott lenkt die Gedanken und das Wollen und auch das Vollbringen.

In der gleichen Woche schrieb auch noch eine Freundin: Du weißt, du kannst mich immer fragen, wenn ihr etwas braucht, wir sind finanziell in der Lage zu helfen. Ich fragte mich, warum sie plötzlich davon sprach und fühlte mich dann frei, ihr von unserer Situation zu erzählen.

Alle drei Personen haben uns innerhalb einer Woche 50000 Euro gesendet und der Anruf bei unserem Banker war köstlich! Er fragte, ob er auch unsere Freunde haben dürfte. Aber er ist ungläubig und weiß nicht, dass es Gott ist, der den Freunden die freigiebige Hand gibt und es nicht aus ihnen selbst kommt.

Wir preisen den Herrn Jesus für soviel Güte und Fürsorge in unserem Leben trotz aller Höhen und Tiefen, die wir erleben. Aber Gott möchte sich durch unsere Ohnmacht verherrlichen!


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