Ungläubige taufen?
Als Bakht Singh in Cumbum ankam, stellte er fest, dass sich dort 4000 Menschen versammelt hatten. Am Samstagnachmittag war er zum Tee bei den führenden Missionaren und Pastoren eingeladen. Er bemerkte, wie sie über die Vorbereitungen zur Taufe einer bestimmten Anzahl von Menschen sprachen. Sie antworteten ihm auf seine Frage, dass vor 75 Jahren ein Missionar hier 2222 Menschen getauft hatte. Sie wollten nun diese Begebenheit feiern, indem sie 222 Menschen tauften.
Bakht Singh fragte, ob alle diese Kandidaten wiedergeboren seien. Sie sagten ihm, dass sie sich nicht sicher seien. Von ihrer Antwort überrascht, fragte er sie, wieso sie Unbekehrte taufen wollten, da sie doch wussten, dass dies gegen die Heilige Schrift verstoße. Sie fingen an, ihm zu erklären, dass jeder Pastor und Prediger aufgefordert worden war, eine bestimmte Anzahl von Menschen für die Taufe mitzubringen, was sie auch getan hatten. Alles sei jetzt vorbereitet, um während der Konferenz 222 Personen zu taufen.
Da er wusste, dass die Pastoren niemanden dadurch kränken wollten, dass sie so spät noch den Plan änderten, erzählte ihnen Bakht Singh eine kleine Geschichte, um seinen Standpunkt klarzumachen. Er sagte: »Angenommen, ein junger Mann hat einen Monat Urlaub vom Militär und erfährt, dass sein Vater offensichtlich im Sterben liegt. Er ist bereits 100 Jahre alt und wird sowieso bald sterben. Als ältester Sohn hat der junge Mann die Pflicht, seinen Vater zu beerdigen. Als sein Urlaub zu Ende geht, ist der alte Mann immer noch am Leben. Er ist schon fast tot und für niemanden mehr von Nutzen. Der Sohn muss zu seiner Einheit zurückkehren. So entschließt er sich, dass es unter diesen Umständen das Beste sei, den Vater gleich zu begraben. Indem er behauptete, der Vater sei tot, brachte er ihn zum Friedhof und begrub ihn.« Dann fragte er die Missionare und seine Freunde: »Was meint ihr: Was würde mit diesem jungen Mann geschehen, wenn diese Sache ans Licht käme?«
Sie sagten: »Er würde ohne Zweifel ins Gefängnis kommen.« Dann fragte er sie: »Und was passiert mit euch, wenn ihr Menschen tauft, die noch nicht der Sünde gestorben sind? Wie wollt ihr euch rechtfertigen?« Sie sagten einfach: »Wir haben alles schon seit Monaten geplant. Jetzt können wir unsere Pläne nicht mehr ändern.« Bakht Singh sagte daraufhin nur: »Gut, ich habe euch gewarnt.«
Dann teilten sie ihm mit: »Übrigens wollen wir heute Abend einen Film zeigen, ehe Sie sprechen. Ist das in Ordnung?« Er erwiderte: »Das ist nicht in Ordnung. Ich glaube nicht, dass das richtig wäre. Viele Menschen werden nur wegen des Films kommen. Und dann wollt ihr ihnen das Evangelium sagen. Das ist ein Trick. Warum vertraut ihr nicht aufs Gebet? Ich kann euch nicht zwingen, den Film nicht zu zeigen, aber ich kann es unter diesen Umständen nicht befürworten.«
Gott griff ein. Es fing unerwartet an zu regnen, wodurch die ganzen Vorbereitungen durchkreuzt wurden. Es war noch nicht die Zeit des Monsuns, und das war eine unvorhergesehene Katastrophe. Nach einiger Zeit kamen die Leiter zu Bakht Singh mit einem Vorschlag: »Werden Sie beten, dass der Regen aufhört? Wenn er aufhört, werden wir den Film nicht zeigen.«
Bakht Singh nahm die Herausforderung an. Er betete: »Herr, offenbare deine Hand. Lass den Regen aufhören und stoppe den Film!« Gott erhörte den Schrei, und der Regen hörte auf. Dann begann die Versammlung, und Bakht Singh zitierte vor den Missionaren und ihren Täuflingen 55 Schriftstellen über die Bedingungen und Bedeutung der Taufe.
Sobald die Versammlung zu Ende war, fing es wieder an zu regnen. Es war kein gewöhnlicher Regen, sondern ein Wolkenbruch. Am Morgen kam eine der Missionarsfrauen und informierte ihn: »Bruder, Gott hat durch den Regen zu uns geredet. Die Taufe ist abgesagt.« »Gott sei Dank!«, erwiderte Bakht Singh.
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