2018-08-07

Wie missionarische Arbeit Leben verändern kann!

„Der Herr behütet alle, die ihn lieben“ (Ps 145,20).

In einem Gottesdienst während des Zweiten Weltkriegs berichtete Frau Stuart folgendes Erlebnis. Auf einer Reise von den Freundschaftsinseln nach Britisch-Guayana im November 1940 wurde das Schiff, mit dem sie fuhr, im Pazifik beschossen und versenkt. Nach ihrer Gefangennahme wurden alle auf die Kannibaleninsel Emirau gebracht, eine wunderschöne, aber malariaverseuchte kleine Insel. Dort sollten sie alle elend umkommen.

Herr Stuart, der bereits Erfahrungen im Umgang mit den Polynesiern der Freundschaftsinseln hatte und auch von Bekannten in Südafrika wußte, welch wunderbaren Einfluß Missionare auf die Wilden ausüben können, machte den Vorschlag, das Eingeborenendorf zu besuchen und auszukundschaften, ob man irgend etwas Eßbares bekommen könnte.

Als er mit seiner Frau aufbrach, waren sie sich der Gefahr bewusst, der sie sich damit aussetzten. Sie bewegten sich sehr vorsichtig vorwärts, um die Eingeborenen durch den ungewohnten Anblick von Weißen nicht zu erschrecken.

Das malerisch gelegene Dorf, ganz verdeckt unter tropischer Vegetation, lag wie ausgestorben da. Beim Näherkommen hörten sie jemand in englischer Sprache ein Lied singen: „... mein Jesus liebt mich ganz gewiß, das ist mein Paradies.“ Wie Engelsgesang klangen diese Worte in ihren Ohren! Ohne Furcht betraten sie daraufhin die kleine Hütte. Es war die Kirche des Dorfes.

Ein hochgewachsener Eingeborener der Salomon-Inseln mit markanten, aber schönen Gesichtszügen leitete den Gottesdienst. Man bot den Fremden für die Nacht eine kleine Hütte im Dorf an. Während sie in unruhigem Schlummer am Boden der Hütte lagen, hörten sie draußen etwas rascheln. Das Herz stockte ihnen! Die Eingeborenen! Kamen sie in feindlicher oder in freundlicher Absicht? Im schwachen Nachtlicht sahen sie ein paar schwarze Arme ein Tablett mit Nahrung und Wasser hereinreichen. Eine Stimme sagte: „Nahrung, essen!“

Als sie gegessen hatten, gingen sie im Morgengrauen, um den Missionar aufzusuchen. Er war der Sohn von Eingeborenen der Salomon-Inseln, die noch Kannibalen waren. Unter dem Einfluß von methodistischen Missionaren war er jedoch Christ geworden. Dann hatte man ihn auf die Fidschi-Inseln geschickt, um sich dort im christlichen Glauben unterweisen zu lassen. Als er seine Ausbildung beendet hatte, äußerte er den Wunsch, nach Emirau zu gehen, wohin noch kein Missionar gekommen war und wo die Eingeborenen menschenfressende Wilde waren.

Viele hatten seitdem die frohe Botschaft von Jesus angenommen und sich taufen lassen. „Jetzt keine Kannibalen mehr, alle freundlich!“ Bei diesen Worten nahm er seine Gitarre, griff in die Saiten und sang mit seiner schönen Stimme einen Chorus, dessen Text sinngemäß lautete: „Ich will euch zu Menschenfischern machen, wenn ihr mir nachfolgt.“


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