2018-08-11

Die große Gnade Gottes

„Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen“ (Lukas 15,7).

Der Herr wirkt wunderbar! Folgendes Erlebnis möchten wir einmal mit einigen Details mit Euch teilen. Bereits kurz nach unserer Ankunft hier in XY schrieb uns die Mutter unserer Nachbarin, dass sie überzeugt sei, dass der Herr uns hier zum Zeugnis für ihre leider ungläubige Tochter hingestellt habe. Die Mutter hatte sich vor bereits über 50 Jahren durch die Gnade Gottes bekehrt, ihr Mann - also der Vater unserer Nachbarin - leider noch nicht. Nun hatte er einen Gehirnschlag erlitten und lag im Krankenhaus. Er konnte nicht mehr sprechen und hatte auch große Schmerzen.

Durch dieses Ereignis kamen wir wieder verstärkter mit unserer Nachbarin ins Gespräch, die sich auch erstmals im Hinblick auf den Glauben etwas offener zeigte. Dann bekam ich den deutlichen Eindruck an einem Donnerstagnachmittag (23.10.14), dass ich diesen Mann, den ich noch nie gesehen hatte, im Krankenhaus im über einer Autostunde entfernten XY in Frankreich besuchen sollte.

Unsere Schwester im Herrn, die Ehefrau dieses Mannes, erwartete mich im Gang des Krankenhauses mit der Überraschung, dass ihr Mann gerade heute wieder sprechen könne, aber eine andere Stimme habe und sie und ihr ältester Sohn, der auch anwesend war, sich fragten, ob er evtl. sogar besessen sei. Auch in seinen Reaktionen sei er allen gegenüber sehr negativ. Ich sagte ihr, dass wir es gleich sehen würden, da wir gemeinsam schnell zum Thema, unserem Heil im Herrn Jesus Christus kommen würden. Natürlich gab es davor noch verschiedene Störquellen, die wie üblich zunächst zu beseitigen waren, bevor man die gute Botschaft mit ihm teilen konnte.

Weitere Details würden diesen Rahmen hier nun sprengen, doch können wir nur das Wirken des Geistes Gottes rühmen, Der das Herz dieses bisher so hartherzigen Mannes vorbereitet hatte, den Samen des Wortes Gottes aufzunehmen, seinen sündigen Zustand zu erkennen und sich zu dem alleinigen Retter für sein Seelenheil zu wenden. Die Freude seiner Ehefrau, die über 50 Jahre für seine Bekehrung gebetet hatte, sowie die Freude des ältesten Sohnes waren unbeschreiblich. Ja, es war Freude im Himmel über einen französischen Sünder, der Busse getan hatte und für mich war es zusätzlich zu diesem Zeitpunkt eine besondere Ermunterung im Dienst. Wie gütig ist unser Herr!

Wie Gott es weiter führte...

Bereits am nächsten Tag fiel dieser Mann in ein Koma, aus dem er nicht wieder aufwachte und weniger als eine Woche später war er beim Herrn. Zwei Tage darauf folgte die Beerdigung, bei der ich die Gelegenheit bekam am Grab vor etwa 70 Katholiken das Evangelium zu verkündigen. Das war allerdings überhaupt nicht geplant und entschied sich erst bei den letzten Schritten zum Grab, weil die Frau von dem Verstorbenen unbedingt vermeiden wollte, dass die gesamte Beerdigung von den örtlichen katholischen Diakoninnen durchgeführt wurde und ihrem eigenen evangelischen Pastor auch lieber war, wenn ich am Grab predigen würde.

Jedes Mal, wenn dann die Botschaft besonders deutlich kam, hörte man ein „Amen“ oder „Halleluja“ von der Witwe, die vor dem Sarg ihres Mannes stand - einfach unbeschreiblich, ermunternd und zum Zeugnis für alle, die dabei waren. So führte es der Herr auch, dass unsere Nachbarin, die Tochter des Verstorbenen, dem Wirken Gottes nicht widerstehen konnte und sie uns heute unseren Herrn als ihren Heiland freudig bekennt. Ihr Mann ist allerdings noch verschlossen und so sieht sie sich nun in einer ähnlichen Situation, wie ihre Mutter vor 50 Jahren. Wir beten, dass unser Nachbar sich schneller bekehrt als sein Schwiegervater!

 


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