2021-04-08

Aus Glauben leben

„Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten.“ (Hiob 36,7)

Sein Auge ruht beständig auf uns, und Seine Arme umfassen uns bei Tag und Nacht. Er zählt die Haare unseres Hauptes und achtet auf alles, was uns betrifft. Er nimmt alle unsere Bedürfnisse und Anliegen auf sich. Er wünscht, dass wir alle unsere Sorgen auf Ihn werfen in der Gewissheit, dass Er für uns sorgt. Er fordert uns auf, mit allem zu Ihm zu kommen, mögen die Anliegen groß oder klein sein.

Das bewirkt in unseren Herzen wahren Trost und wahre Ruhe, was auch kommen mag. Doch sind unsere Herzen von dem Glauben daran ergriffen? Glauben wir wirklich, dass der allmächtige Schöpfer und Erhalter aller Dinge, Er, der die Säulen des Weltalls trägt, es sich zur Aufgabe gemacht hat, für uns zu sorgen auf der Reise durch diese Welt?

„Er, der doch seines eigenen Sohnes nicht geschont hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Röm. 8,32). Was bedeuten diese Worte für uns? Wir unterhalten uns über diese Dinge und halten sie für wahr; dabei beweisen wir in unserem täglichen Leben, wie wenig wir sie verwirklichen. Wenn wir tatsächlich glaubten, dass unser Gott für alle unsere Bedürfnisse sorgt, wenn wir wirklich alle unsere Quellen in Ihm fänden, könnten wir dann noch auf die armseligen menschlichen Quellen blicken, die doch so bald versiegen und uns enttäuschen? Unmöglich! Doch die Lehre von dem Leben aus Glauben zu kennen, ist etwas ganz anderes, als sie zu verwirklichen. Wir täuschen uns ständig selbst, wenn wir uns einbilden, aus Glauben zu leben und uns in Wirklichkeit nur auf eine menschliche Stütze lehnen, die früher oder später brechen muss.

Welch eine Zuversicht und Freude gibt es uns, zu wissen, dass der Schöpfer und Erhalter des Weltalls uns ewig und vollkommen liebt, dass sein Auge immer auf uns ruht, und dass Er selbst für uns sorgen will, seien es leibliche oder geistliche Bedürfnisse. In Christus besitzen wir alles; Er ist die Schatzkammer des Himmels und das Vorratshaus Gottes, und das alles ist Er für uns.

Wir wenden uns so leicht mit unseren Anliegen an Menschen. Warum gehen wir nicht gleich zu Jesus? Brauchen wir Mitgefühl? Wer kann so mit uns fühlen wie unser barmherziger Hoherpriester, der alle unsere Schwachheiten kennt? Brauchen wir Hilfe? Wer kann uns so helfen wie unser allmächtiger Freund, der Besitzer unermesslicher Reichtümer? Brauchen wir einen Ratschlag oder eine Wegweisung? Wer kann uns das geben, wenn nicht unser Herr, der die Weisheit Gottes ist und der uns von Gott zur Weisheit gemacht worden ist (1. Kor. 1,30)? Lasst uns Sein liebendes Herz nicht verwunden und Ihn nicht dadurch verunehren, daß wir uns von Ihm abwenden! Lasst uns recht nahe bei der Quelle bleiben! Dann werden wir uns sicher nicht über Mangel an Wasser zu beklagen haben. Mit einem Wort, lasst uns aus Glauben leben und auf diese Weise Gott vor unseren Mitmenschen verherrlichen.

C.H.M.


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