2024-06-10

Der Herr gibt nie zu wenig

„Und es geschah, als die Gefäße voll waren, da sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß. Aber er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr da. Und das Öl stand.“ (2. Könige 4,6)

Die arme Witwe wurde in ihrer Versorgung nicht von Gott, sondern durch den Mangel an leeren Gefäßen eingeschränkt. Solange noch Gefäße zum Füllen da waren, floss das Öl. Der Prophet sprach kein Wort, diesen Prozess aufzuhalten, und auch der Herr setzte diesem Wunder keine Grenze.

Solange wir Bedürfnisse haben, werden wir auch versorgt werden und werden feststellen, dass unsere Bedürfnisse viel schneller gestillt sind, als die göttliche Freigebigkeit erschöpft ist. In der Wüste fiel mehr Manna, als die Israeliten verzehren konnten, und es floss mehr Wasser, als die Menge zu trinken vermochte.

In derselben Weise wird der Herr Sein Volk versorgen, bis es keinen Mangel mehr hat. Die Quelle der Versorgung der Witwe war nur ein Ölkrug, aber er wurde nicht leer. So wird sich auch das Wenige, womit der Herr Sein armes Volk versieht, von Tag zu Tag als genug erweisen, bis der letzte Tag des Lebens, gleich dem letzten Gefäß, gefüllt sein wird.

Manche sind damit nicht zufrieden, sondern möchten, dass das Öl noch über das letzte Gefäß hinausfließe, selbst nach ihrem Tod. Sie können nicht ruhen, bis sie ihre Tausende aufgehäuft und ihre Herzen im Goldstaub begraben haben.

Wenn das Öl nur fließt, bis das letzte Gefäß gefüllt ist, was brauchen wir dann mehr? Wenn uns die göttliche Vorsehung Nahrung und Kleidung bis an das Ende dieses Lebens sichert, was können wir dann mehr erwarten?

In der Geschichte vor uns wurde bei keinem Gefäß eine Ausnahme gemacht, solange es leer war. Nur diese Voraussetzung war erforderlich, um Kraft zu empfangen. Kommt denn, ihr bedürftigen Seelen, kommt zu der ewigen Quelle und nehmt die Fülle des Segens, die euch frei und umsonst gegeben wird.

In unseren Familien sind noch viele unbekehrt, und wir können nicht sagen: „Es ist kein Gefäß mehr hier!“ Wir haben auch nicht darum zu fürchten, dass das Öl stehen werde. Lasst uns getrost die leeren Gefäße herbeibringen, damit sie gefüllt werden.

 

C.H.S.


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel