Die Gnade Gottes
Gott hat Sich uns als „der Gott aller Gnade“ (1.Petrus 5,10) geoffenbart, und es heißt in V.12, dass wir „in der wahren Gnade Gottes stehen“.
Es fällt uns schwer, das zu glauben. Von Natur sagen wir alle: „Ich fürchte dich, weil du ein strenger Mann bist“ (Lukas 19,21). Es ist bei uns ein Mangel an Verständnis für die Gnade Gottes vorhanden.
Der natürliche Mensch in uns misstraut Christus und der Gnade Gottes. Wenn wir gesündigt haben, sagt uns unser Herz: „Du musst die Wurzel der Sünde wegtun, ehe du zu Gott gehen kannst“. Doch wenn wir den Gott aller Gnade besser kennten, würden wir sofort so, wie wir sind, zu Ihm eilen und uns vor Ihm tief demütigen, und Er würde uns nichts als Gnade erweisen.
Nichts ist für uns so schwer, wie in dem Bewusstsein zu verharren, dass wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind. Gnade setzt voraus, dass die Sünde und das Böse bei uns vorhanden sind, doch Gnade besagt, dass durch Jesum alle Sünden hinweggetan sind. Wenn wir uns auch unserer Sünden bewusst sind, so dürfen wir uns doch der Gnade Gottes, die sie hinweggetan hat, bewusst sein.
Unsere Freude und unser Friede sind nicht von dem abhängig, was wir sind, sondern was Gott ist, und Gott ist gnädig. Das Bewusstsein der Gnade ist die wahre Quelle unserer Kraft als Christen, und das Bleiben in der Gnade ist das Geheimnis aller Heiligung.
Weil die Gnade uns in die Gegenwart Gottes bringt und wir durch den Verkehr mit Gott geheiligt werden, ist die Erkenntnis der Gnade die wahre Quelle unserer Heiligung.
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