Die Liebe Christi
„Und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus“ (Eph 3,19).
Die Liebe Christi ist das Leben des Heiligen. Paulus erklärt Ihnen, er sei für das Gesetz tot, damit er für Gott lebe. Und der Grund hierfür war, dass er aus dem Glauben an Christus lebte, der ihn geliebt hat (s. Gal 2,20).
Wie das Leben, so ist auch der Trost des Heiligen eingehüllt in die Liebe Christi. Der Glaubende kann weder leben noch sich freuen, wenn der Herr Jesus seiner Seele nicht wohlgesonnen ist. Wenn aber der Herr Jesus ihr zugetan ist und im Licht Seiner Liebe strahlt, dann weiß der Glaubende nicht nur, wie er leben soll, sondern auch, wie er sich in allem, sogar in den schlimmsten Zeiten, freuen kann.
Deshalb betete dieser Apostel für die Epheser zum Vater unseres Herrn Jesus Christus, dass sie durch seine Drangsal nicht mutlos werden mögen; er fleht, dass sie dafür die Liebe Christi erkennen mögen, die die Erkenntnis übersteigt.
Die Liebe Christi zu den Gläubigen ist übernatürlich, ihr Wesen übersteigt unsere Sprache. Wer Christi Liebe genießt, weiß nicht, wie er das ausdrücken soll. So überragend ist diese Liebe, dass sie die Erkenntnis der Gläubigen übersteigt und sie sie in keiner Sprache ausdrücken können.
Die Schrift beschreibt die Größe von Dingen dadurch, dass sie sie unaussprechlich nennt; wenn sie also die Verzückung, in der Paulus war (als er in den dritten Himmel entrückt wurde), hervorheben und ihre Übernatürlichkeit und die Herrlichkeit dessen zeigen will, was er dort hörte, nennt sie es unaussprechlich. Er hörte unaussprechliche Worte (s. 2.Kor 12,4).
3Der geistlichste Mathematiker kann die Liebe Christi in all ihren Ausdehnungen nicht ermessen. Das große Auge der Seele (die Erkenntnis) kann genauso wenig den Glanz der Liebe Christi hereinlassen wie diese kleine Öffnung des Leibes (das Auge) das ganze Licht der Sonne einlassen kann.
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