Ein Laib Gerstenbrot – Teil 1
„Und Gideon kam, und siehe, ein Mann erzählte seinem Genossen einen Traum und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt; und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Lager Midians; und es kam bis zum Zelt und schlug es, dass es umfiel, und kehrte es um, das Unterste zuoberst, und das Zelt lag da. Und sein Genosse antwortete und sprach: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Mannes von Israel; Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben.“ (Richter 7,13.14)
Gideon steht vor der entscheidenden Schlacht mit den Midianitern. Aber ehe noch die erste Kampfhandlung beginnt, kommt ihm Gott in wunderbarer Weise entgegen und stärkt seinen Glauben. Er lässt Gideon aus dem Mund eines midianitischen Mannes hören, was in den Herzen der Midianiter ist.
Um uns zu ermutigen, lässt Gott auch uns heute oft wissen, was in dem Herzen unserer Feinde ist. Die Worte der Dämonen in Matthäus 8,29: „Bist du hierhergekommen, vor der Zeit uns zu quälen?“ machen das deutlich. Und was die Menschen dieser Welt angeht, so können wir versichert sein: Viele zweifeln nicht wirklich daran, dass die Christen schließlich doch recht haben.
Nur weil sie die große Anzahl auf ihrer Seite wissen, versuchen sie ständig, sich und andere vom Gegenteil zu überzeugen. Gott aber ermutigt seinen Knecht Gideon, Er ermutigt auch uns.
Beachten wir jedoch, dass göttliche Ermutigung niemals das Fleisch groß macht. Alles, was vom Stolz oder der Selbstgefälligkeit herrührt, muss verschwinden. Wenn Gott seinem auserwählten Diener die Dinge kundtun will, die geschehen werden; wenn Er ihm zeigen will, dass er Midian wie einen Mann schlagen wird, so lässt Er ihn zugleich tief fühlen, dass er in sich selbst nichts anderes als ein „Laib Gerstenbrot“ ist.
Liegt hierin nicht auch für uns eine tiefe Belehrung? Würden die Christen mehr von Weltförmigkeit frei sein, würden sie mehr einem „Laib Gerstenbrot“ (der anspruchslosesten Speise) gleichen, die Welt würde aus Furcht vor ihnen nicht bestehen können.
Stattdessen putzen wir uns gern mit dem Schmuck der Welt heraus und begehren, in ihr angesehen zu sein, sodass sie glaubt, wir müssten zu ihr kommen, damit uns geholfen wird.
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