Eine Wurzel alles Bösen (Teil 1/4)
"Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, der nachstrebend einige von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben." 1. Timotheus 6,10
Von jeher hat «die Geldliebe», jene Wurzel alles Bösen im menschlichen Herzen gewohnt. Die «Lust des Fleisches» wie auch die «Lust der Augen» oder der «Hochmut des Lebens» (1.Joh. 2,15-16) können den Menschen zu dieser schrecklichen Leidenschaft führen, die so weit gehen kann, dass ein Gläubiger «sein Leben verliert», während ein Ungläubiger immer weiter mitfortgerissen wird auf dem Wege zur ewigen Verdammnis. Ist es nicht so, dass in den heutigen Tagen dieser Durst nach Reichtum grösser ist als je? Er empfängt Auftrieb durch den materiellen Fortschritt und durch die tiefgreifenden Veränderungen der Lebensbedingungen. Der Feind weiss diese Lüste des menschlichen Herzens meisterhaft zu benutzen, um viele Ungläubige unter seiner Macht zu halten und manche Gläubige daran zu hindern, das christliche Leben zu führen, zu dem sie berufen worden sind, indem sie verwirklichen, dass der wahre «Gewinn» die «Gottseligkeit mit Genügsamkeit ist (1.Tim. 6,6).
Die Geldliebe bringt gewisse Begierden des menschlichen Herzens zum Vorschein. Das Geld erlaubt seinem Besitzer in weitgehendem Masse nach seinem eigenen Gutdünken zu handeln. Gewiss, es sind ihm Grenzen gesetzt; unter dieser Einschränkung gibt ihm das Geld die Möglichkeit, sich das, was er will, anzueignen und das zu tun, was ihm gefällt. Aus diesem Grunde wollen viele reich werden, ein «Fallstrick», der auch einem Gläubigen zum Verhängnis werden kann (1.Tim. 6,9). Selbst wenn bei einem Gläubigen nicht der Wunsch vorhanden gewesen ist, reich zu werden, und Gott ihm Reichtum anvertraut, so kann auch ihm dieser Besitz zum Schaden gereichen, wenn er nicht, wie der Apostel Paulus, in der Schule Gottes «gelernt» hat, «Überfluss zu haben» (siehe Phil. 4,11-12). Ach, wie oft schon war «der Überfluss» der Anfang einer abschüssigen Bahn, und wie müssen wir über unser Herz wachen, wenn «der Reichtum wächst» (Ps. 62,10)!
Die Macht des Geldes geht noch weiter: das Geld regiert die Welt. Es öffnet den Weg zur Befriedigung jeder Art von Begierde nach Besitz und Herrschaft, es ist der Nährboden für den Ehrgeiz, die Selbstsucht und für den Stolz des menschlichen Herzens. Dies alles zeugt davon, dass der Mensch von niemandem abhängig sein will, am wenigsten von Gott. Ist es möglich, dass solche Gefühle auch in einem Gläubigen wohnen? Ach, unsere natürlichen Herzen bleiben immer die gleichen, und wenn wir uns von unseren Begierden beherrschen lassen, könnten auch wir von derselben Geldliebe mitfortgerissen werden, die völlig im Gegensatz steht zur Entfaltung der Abhängigkeit von Gott und unseres Vertrauens auf Ihn, der verheissen hat, uns tagtäglich alles zu geben, was wir nötig haben (vgl. Matth. 6,24-34).
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