2022-04-24

Eine Begegnung, die verändert

Die Bibel zeigt uns einige Personen, die eine so beeindruckende Begegnung mit dem lebendigen Gott hatten, dass ihr Leben dadurch komplett verändert oder maßgeblich geprägt wurde. Es waren immer einzigartige Situationen - gar keine Frage. Aber Gott hat sie aufschreiben lassen, damit wir daraus wichtige Lektionen für unser Glaubensleben lernen können.

Paulus sah ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf. Petrus erlebte ein krasses Wunder, durch das er plötzlich verstand, dass sein Schöpfer neben ihm stand. Jesaja wurde von der Erhabenheit und Heiligkeit Gottes überwältigt. Hiob hörte die Stimme des Allmächtigen aus dem Sturmwind und Johannes sah Christus als heiligen Richter, mit Augen wie eine Feuerflamme.

Es ist auch sehr interessant zu sehen, was diese Begegnungen mit ihnen gemacht haben. Paulus wurde zu Boden geworfen und war drei Tage lang blind. Petrus sank entsetzt zu den Knien Jesu nieder und rief: „Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr“ (Lk 5,8). Auch Jesaja erkannte seine eigene Sündhaftigkeit in der Gegenwart Gottes und sagte: „Wehe mir! Denn ich bin verloren; denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, … denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen“ (Jes 6,5). Hiob hörte plötzlich auf, Gott anzuklagen und sagte voller Beschämung: „Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.“ (Hiob 42,5.6) Und Johannes war von der richterlichen Majestät des Sohnes Gottes so überwältigt, dass er wie tot zu seinen Füßen niederfiel.

Das sind alles Menschen, die eine Begegnung mit dem lebendigen Gott hatten und deren Leben dadurch verändert wurde. Es gab ein Vorher und ein Nachher. Es gab eine neue Weichenstellung. Es gab eine neue Orientierung und Ausrichtung.

Wie gesagt, es waren einzigartige Gottes-Begegnungen, die diese Männer hatten - und jeweils in einem sehr speziellen Kontext. Aber ich möchte das trotzdem mal generell auf unser Leben anwenden: Wann hatten wir das letzte Mal eine Begegnung mit dem lebendigen Gott, die uns verändert hat? Die uns neu ausgerichtet hat? Eine Begegnung, in der wir Gott erlebt haben und gemerkt haben: Er ist da. Er redet mit mir. Damit meine ich nicht eine sichtbare Erscheinung Gottes oder eine akkustisch hörbare Stimme, sondern Glaubenserfahrungen, Gebetserhörungen und Gottes persönliches Sprechen zu uns, durch Sein Wort oder durch die Predigt Seines Wortes.

Haben wir in dieser Hinsicht eigentlich noch Durst nach Gott? Haben wir dieses geistliche Bedürfnis und Verlangen danach, Ihn wirklich zu erleben? Ein Verlangen danach, wieder neu von Ihm beeindruckt zu werden? Mose hatte das. Deshalb hat er gebetet: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ (2.Mo 33,18) Petrus hatte das und hat gebetet: „Befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern“ (Mt 14,28). David hatte dieses Verlangen und sagte: „Gott, du bist mein Gott! Früh suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele“ (Ps 63,2). Und Elisa hat mit diesem Verlangen gerufen: „Wo ist der HERR, der Gott Elias?“ (2.Kön 2,14). Gott hat jedes Mal darauf geantwortet.

J.P.S.


Artikelreihe: Begegnungen mit dem lebendigen Gott

Paulus – Zwei entscheidende Fragen Hiob und Johannes – Notwendige Reinigung und vollkommene Geborgenheit


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