Golgatha (21) – Wahrhaftig Gottes Sohn
Die Reaktion des Hauptmanns und der Soldaten (Mt.27,54 | Mk.15,39 | Lk.23,47-48)
„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“ (Mk 15,39)
Der zuständige Hauptmann und seine Soldaten stehen vor dem Kreuz. Dies war nicht die erste Hinrichtung, für welche er und seine Soldaten zuständig waren. Aber hier war alles anders. Der Mann in der Mitte war wirklich außergewöhnlich.
Das war ihnen schon aufgefallen, als sie Ihn gegeißelt hatten. Während andere sich unter dieser grausamen Misshandlung wanden, bot Er Seinen Rücken regelrecht an (Jes.50,6). Dann hatten sie Ihm einen purpurfarbenen Mantel angezogen. Ihm ein Rohr in die Hand gegeben und eine Krone aus spitzen Dornen auf Seinen Kopf gesetzt. „Sei gegrüßt, König der Juden!“ So hatten sie sich vor Ihm verbeugt. Mit dem Rohr haben Sie auf Seinen Kopf geschlagen und mit ihren Fäusten in Sein Gesicht. Angespuckt haben sie Ihn. Dabei hatte Er sie nicht mit angst-, oder hasserfüllten Augen angesehen. Sein Blick blieb milde!
Als sie Ihn dann nach Golgatha bringen, ging Er willig mit. Ebenso willig ließ Er sich auf das Kreuz legen und annageln. Er wehrte sich nicht. So etwas hatten sie noch nicht erlebt. Den Trank, den sie Ihm geben wollten, hatte Er abgelehnt. Wie diese Person die Schmerzen, die Beleidigungen, den Hass ertragen hatte, war außergewöhnlich. Sie selbst hatten Ihn ja noch am Kreuz verspottet. Seine Kleider unter sich verteilt. Unterm Kreuz gesessen und Ihn bewacht.
Und auch das war für sie ungewöhnlich: Der massive Hass der Menschen, die mit am Kreuz waren. Sogar die Führer der Juden waren mitgekommen und lästerten. Eigentlich war es unter ihrem Niveau, einer Hinrichtung beizuwohnen. Dann die andern beiden Verbrecher, die mit einstimmten. Hier war wirklich alles anders. Und dieser Jesus erträgt alles würdevoll. In einer einzigartigen Weise. Er betete sogar für Seine Feinde und kümmerte sich um die Bedürfnisse anderer.
Dann diese Finsternis. Drei Stunden lang war es stockdunkel. Als es wieder hell wurde, stirbt diese Person viel früher als die anderen Verbrecher mit einem lauten Schrei. Die Erde fängt an zu beben. Das gibt ihnen des Rest. Diese Hinrichtung lässt den Hauptmann und seine Soldaten nicht kalt. Hier wurde kein normaler Mensch hingerichtet. Sie bekommen es mit der Angst zu tun und der Hauptmann sagt diesen bemerkenswerten Satz: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“ (Mk.15). Es kann nicht anders sein. Was dieser Mensch von sich gesagt hat, musste stimmen! Das, was sie in den letzten Stunden gesehen und erlebt hatten, hat Spuren hinterlassen.
Ich würde gerne wissen, ob der Hauptmann in seinem Leben noch Buße getan hat? Ob er erkannt hat, dass der Heiland auch für ihn gestorben ist? Dass Er nicht Gottes Sohn war, sondern Gottes Sohn ist? Ich würde mich freuen, ihn im Himmel zu sehen!
Gott jedenfalls benutzt diesen Römer. Lukas drückt sich etwas anders aus als Matthäus und Markus, indem er dokumentiert, dass dieser Hauptmann Gott verherrlicht und sagt: „Wahrhaftig, dieser Mensch war gerecht.“ (Lk.23,47). Gott hatte in den letzten Stunden sehr ungewöhnliche Werkzeuge benutzt, um die Unschuld Seines Sohnes zu bezeugen. Steine würden schreien, wenn Seine Jünger schwiegen, hatte der Herr einmal gesagt (Lk.19,40).
Judas war der Erste. Er bekannte, unschuldiges Blut vergossen zu haben (Mt.27,4). Dann folgte Pilatus Frau. Sie ließ ihrem Mann wegen eines Traumes ausrichten: „Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten“ (Mt.27,19). Pilatus selbst wusch wenige Verse später symbolisch seine Hände und sagte: „Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten“. Er hatte keine Schuld an Ihm gefunden, ebenso wie Herodes in Lukas 23, 15: „Nichts Todeswürdiges ist von ihm getan worden.“ Am Kreuz sagte einer der Verbrecher: „Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.“ (Lk.23,41). Dann der römische Hauptmann. Und Matthäus nimmt in seinem Evangelium noch die Soldaten dazu. Sieben Zeugnisse dokumentieren, von der Festnahme des Herrn bis zu Seinem Tod, Seine vollkommene Unschuld - Seine vollkommene Gerechtigkeit! Und nicht allein das. Die Aussage des Hauptmanns krönt diese Zeugnisse, indem er nicht nur ausdrückt, dass dieser Mensch gerecht war, sondern „Wahrhaftig […] Gottes Sohn!“ Wunderbar! Die Juden wollten Seinen Tod, „weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat“ (Joh.19,7) und ein Heide dokumentiert, dass dieser wahrhaftig Gottes Sohn war. Wie groß ist Gott! Unendlich souverän und unendlich weise!
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