2020-11-15

Gott hält, was Er verspricht!

„Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist!“ (Lk 1,45)

Paulus schreibt den Römern: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort“ (Röm 10,17). Dieser Vers zeigt uns die Grundlage des Glaubens. Er beruht nicht auf Menschenweisheit, Vermutungen oder Spekulationen, sondern ist auf das lebendige und unveränderliche Wort Gottes gegründet. Wer glaubt, nimmt Gott beim Wort - und ist völlig davon überzeugt, dass Er hält, was Er verspricht. Der Glaube ist daher wie eine unsichtbare Hand, die die von Gott gegebenen Zusagen ergreift und sie sich zu eigen macht. Unsere Sinne können uns täuschen, das Wort Gottes niemals!

In 1. Mose 15,6 wird das Verb „glauben“ zum ersten Mal in der Bibel erwähnt. An dieser Stelle gibt Gott Abraham, als dieser bereits über 75 Jahre alt ist, ein Versprechen und sagt: „Blicke doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So wird deine Nachkommenschaft sein!“ (1. Mo 15,5). Menschlich gesprochen ist es eigentlich unmöglich, dass ein so alter Mann noch Kinder bekommen kann. Doch was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott - denn bei Gott sind alle Dinge möglich (s. Mk 10,27)!

Wir sind schnell dazu geneigt, etwas zu glauben, weil wir es für wahrscheinlich halten. Doch wahrer Glaube beginnt dort, wo die Wahrscheinlichkeit aufhört; denn er rechnet mit dem lebendigen Gott und nicht mit Statistiken!

„Es kennzeichnet den Glauben, dass er auf Gott rechnet, nicht nur trotz der Schwierigkeiten, sondern sogar trotz Unmöglichkeiten.“ (J.N.D)

Wie reagiert Abraham, als er die Zusage Gottes bekommt? Er glaubt dem HERRN! Paulus schreibt über den Vater der Glaubenden: „Er … zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern … war der vollen Gewissheit, dass er, was er verheißen hatte, auch zu tun vermag“ (Röm 4,20.21). Weil der Patriarch Gott beim Wort nimmt, gewinnt er Hoffnung und Zuversicht.

Hat das, was Abraham erlebt hat, auch uns etwas zu sagen? Unbedingt! „Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben“ (Röm 15,4). Der Gott Abrahams ist auch unser Gott. Er verändert sich nicht - und für Ihn ist keine Sache zu wunderbar!

Die Bibel enthält viele weitere Beispiele, in denen Gott Versprechen gegeben hat, deren Erfüllung für eine Zeit lang vollkommen unmöglich erschien. Nehmen wir Joseph: Gott gibt ihm die Zusage, dass alle seine Brüder sich einmal vor ihm verneigen werden. Doch kurze Zeit später entwickeln sich die Umstände scheinbar in eine ganz andere Richtung: Hasserfüllt nehmen ihn seine Brüder, werfen ihn in eine Grube und verkaufen ihn schließlich als Sklaven nach Ägypten. Dort wird er zu Unrecht angeklagt und ins Gefängnis geworfen. Über zwei Jahre muss er in diesem Kerker verbringen. Wie oft wird er während dieser langen Zeit über die Träume nachgedacht haben, durch die Gott ihm eigentlich ein so klares Versprechen gegeben hatte! „Das Wort des HERRN läuterte ihn“ (Ps 105,19). Dort im Gefängnis wird sein Vertrauen und sein Festhalten an den Zusagen Gottes in besonderer Weise auf die Probe gestellt.

Dann geschieht plötzlich etwas Wunderbares: Innerhalb weniger Stunden wendet sich das Blatt. Joseph wird aus dem Gefängnis befreit und plötzlich zum zweimächtigsten Mann Ägyptens erhoben. Als schließlich die von Gott bestimmte Zeit gekommen ist, reisen seine Brüder nach Ägypten und verbeugen sich vor ihm - genauso wie Gott es angekündigt hatte!  

Bei Mose sehen wir etwas Ähnliches: Gott verspricht ihm, dass Er das Volk Israel aus dem Land Ägypten führen wird, um sie in das Land Kanaan zu bringen. Doch zunächst wird die Not nur noch schlimmer. Die Israeliten erleben großen Widerstand und müssen durch viel Leid und tiefe Prüfungen gehen. Dann ist es endlich soweit: In einer unvergesslichen Nacht verlassen sie schließlich Ägypten.

Kurz darauf stehen sie vor dem Roten Meer - zur Rechten und zur Linken von Bergen umgeben. Hinter ihnen rückt die Armee des Pharaos immer näher. Plötzlich scheint alles aussichtslos verloren zu sein. Doch Gott greift ein. Mit Seinem ausgestreckten Arm kämpft Er für das Volk und vernichtet ihre Feinde in den gewaltigen Wassermassen. Ihre Angst verwandelt sich in Freude - und sie singen das erste Lied, dass wir im Wort Gottes finden.

Wenn der Herr uns eine Verheißung gegeben hat, dann sollen wir darauf vertrauen, auch wenn die Erfüllung vielleicht aussichtslos erscheint und es menschlich gesehen keine Hoffnung mehr gibt. „Nicht ein Mensch ist Gott, dass er lüge, noch ein Menschensohn, dass er bereue. Sollte er sprechen und es nicht tun, und reden und es nicht aufrechterhalten?“ (4.Mo 23,19).

J.P.S.


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