2021-12-01

Mit Freude für Christus leiden?

Beeindruckend ist auch, was in Apostelgeschichte 5 geschieht. Dort nehmen der Hohepriester und die Sadduzäer die Apostel und stecken sie ins Gefängnis, weil sie vom Herrn gezeugt haben. Gott sendet einen Engel, der sie aus dem Gefängnis befreit und ihnen sagt: „Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens!“ (Apg 5,20). Gott sendet sie also wieder genau ins Zentrum des jüdischen Geschehens. Viele hätten nach einer Verhaftung wahrscheinlich gedacht: Wenn ich auf freien Fuß komme, dann evangelisiere ich nur noch im Verborgenen. Aber Gott urteilt anders.

Sie tun treu, was Gott ihnen sagt und werden daraufhin vor das Synedrium geführt. Dort werden sie daran erinnert, dass ihnen streng geboten worden war nicht im Namen Jesu zu lehren. Daraufhin sagen Petrus und die Apostel: „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen“ (Apg 5,29). Dafür werden sie geschlagen und ihnen wird erneut ausdrücklich verboten, im Namen Jesu zu lehren.

Die Reaktion der Apostel ist sehr beeindruckend, denn in Vers 41 steht: „Sie nun gingen vom Synedrium weg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden” (Apg 5,41). Sie haben es als ein Vorrecht oder ein Geschenk betrachtet, dass sie für den Namen Jesu leiden durften. Wir können uns ja mal die Frage stellen, wie wir reagieren würden, wenn wir inhaftiert, geschlagen oder sonst irgendwie bestraft werden, weil wir Gott treu sein wollen, indem wir unsere Glaubensüberzeugungen ausleben?

Aber nicht nur das. Direkt im Anschluss heißt es nämlich: „Und jeden Tag, im Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen“ (Apg 5,42). Trotz der erneuten Drohung machen sie einfach so weiter wie vorher. Woher hatten sie diesen Mut? Dazu müssen wir kurz nach Kapitel 4 gehen: Dort sind sie schon mal inhaftiert und anschließend bedroht worden, nicht mehr im Namen Jesu zu reden.

Was war ihre Reaktion. Petrus sagte: „Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr; denn uns ist es unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden“ (Apg 4,19.20). Daraufhin wurden sie noch mehr bedroht. Sie gehen zurück zu den Jüngern und beten gemeinsam. Wofür beten sie? Wofür hätten wir gebetet? „Bitte Herr, lass doch die Verfolgung aufhören, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können?“

Genau das haben die ersten Christen nicht getan: Stattdessen haben sie dafür gebetet, dass Gott ihnen weiter Freimütigkeit bzw. Kühnheit schenkt, von Ihm zu zeugen. Deshalb hatten sie in Kapitel 5 auch so einen Mut, als man sie erneut inhaftiert, geschlagen und bedroht hat.

J.P.S.


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