2022-08-04

Göttliche Eifersucht

„Denn der HERR, dessen Name »Eifersüchtig« ist, ist ein eifersüchtiger Gott.“ (2. Mo 34,14)

Wenn wir einen Augenblick lang nachdenken, entdecken wir bald, dass es bei uns Menschen zwei Arten von Eifersucht gibt, gute und schlechte. Wenn zum Beispiel ein Ehemann ent­deckt, dass ein anderer Mann um die Zuneigung seiner Frau wirbt, so ist er zurecht eifersüchtig. Aber wenn jemand auf den Besitz eines anderen eifersüchtig ist, so ist diese Eifersucht nicht zu entschuldigen.

Gott ist eifersüchtig, aber immer in einem guten Sinn, mit ge­rechter Eifersucht. Er sehnt sich nach der ungeteilten Liebe und Treue der Seinen, und er verübelt jede Abwendung ihrer Zunei­gung. Seine Eifersucht ist vollkommen selbstlos; Er weiß, dass es sich schlecht auf uns auswirkt, wenn wir uns mit falschen Göt­tern beschäftigen.

Meist wird von Gottes Eifersucht in Verbindung mit dem Göt­zendienst Israels gesprochen. Das auserwählte Volk hatte den Herrn, seinen Gott, verlassen und betete Götzen an. Das war geistliche Hurerei und erregte die Eifersucht Gottes. Es folgen einige der vielen Stellen, die von der Eifersucht Gottes sprechen:

„Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.“ (2. Mo 20,5)

„Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott.“ (5. Mo 4,24)

„Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde (Götter), durch Greuel kränkten sie ihn.“ (5. Mo 32,16)

„Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Götzenbildern.“ (Ps 78,58)

„Bis wann, HERR, willst du immerfort zürnen, soll wie Feuer brennen dein Eifer?“ (Ps 79,5)

„... und eifere für meinen heiligen Namen.“ (Hes 39,25)

„Ein eifersüchtiger und rächender Gott ist der HERR.“ (Nah 1,2)

„Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen?“ (1. Kor 10,22)

Diese letzte Frage ist heute noch genauso aktuell wie zu der Zeit, als Paulus sie niederschrieb: „Reizen wir den Herrn zur Eifersucht?“ Die Welt versucht andauernd, die Gemeinde von ihrer ersten Liebe für den Erlöser abzubringen. Die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und der Hochmut des Lebens sind stets bereit, den Gläubigen zu verführen. Es ist wohl keine Versuchung für uns, Götzenbilder anzubeten; aber Geld, Macht, Ruhm und Vergnügen können genauso zum Götzen werden.

Das Wissen um Gottes Eifersucht gegenüber jedem und allem, das bei uns einen Verlust an ausschließlicher Hingabe an Ihn führen könnte, sollte unsere Treue zu Ihm neu anfachen:

 

Der Herr, unser Gott, ist ein eifernder Gott,

sein Lieben selbst lodernde Gluten,

jedes gold’ne Kalb, Herr Gott Zebaoth,

erregt deines Zorns grimmige Fluten.

Doch strahlt seiner selbstlosen Lieb’ heller Schein

auf alle begnadeten Sünder;

er will nur bei ihnen der Erste stets sein,

zum Segen gehorsamer Kinder.

W.D.


Artikelreihe: So ist Gott

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