2023-02-10

Groß an Güte (2)

Die Güte Gottes wird sichtbar in der Schöpfung, der Vorsehung und in der Erlösung. Denke nur an die Schönheit der Natur - die Berge, Seen, Bäume, Blumen, Sonnenuntergänge, Sterne, Tie­re Vögel und Fische. Bedenke die Güte Gottes in der Vorse­hung - wie Er ernährt, beschützt, leitet, sorgt und sich um alle Seine Geschöpfe kümmert. Und bestaune als Größtes von allem Seine Güte in der Erlösung - sie schenkt den Schlimmsten der Welt das Beste des Himmels.

J. I. Packer stellt fest: „Gott ist zu allen in verschiedener Weise gut und Verschiedenen ist Er auf alle Weise gut.“ Seine allgemei­ne Güte zeige sich in „der Schöpfung, in der Vorsehung und in allen Segnungen dieses Lebens“. Seine besondere Güte aber er­weise sich an Gläubigen im Segen der Erlösung.

Es ist nicht verwunderlich, dass der Psalmist sang: „Mögen sie den Herrn preisen wegen seiner Güte, und wegen seiner Wun­dertaten an den Menschenkindern!“ (Ps 107,8). Wenn wir nur lange genug nachdenken würden, um die vielen Beweise Seiner Güte in unserem Leben zu ergründen, so würden wir Ihm mehr Anbetung und Dankbarkeit zurückgeben. Leider ist es so, dass wir alles für selbstverständlich nehmen und unsere Herzen dann kalt und teilnahmslos werden.

Die Betrachtung Seiner Güte uns gegenüber sollte in uns den Wunsch erwecken, anderen gegenüber gütig zu sein - wohlwol­lend und freundlich, treue Freunde. Unsere Güte kann sich in Weichherzigkeit, Freigebigkeit, Vergebungsbereitschaft, Rück­sichtnahme, Aufmerksamkeit und Gastfreundschaft ausdrücken.

Es könnte jemand fragen: „Wenn Gott so gut ist, warum machte Er dann den Teufel?“ Ich antworte darauf, dass Gott Ihn als ein Engelwesen erschuf, der in allen seinen Wegen vollkommen war (Hes 28,15), und der die Möglichkeit der freien Wahl hatte, sich für Gehorsam oder Ungehorsam zu entscheiden. Als dieser „Sohn der Morgenröte“ sich den Thron Gottes aneignen wollte, fiel Er vom Himmel (Jes 14,12-15). Es war nicht die Schuld Gottes, dass Sein Geschöpf beschloss, gegen Ihn zu rebellieren.

Eine weitere Frage wäre: „Wenn Gott gut ist, warum heißt es dann von Ihm, Er verursache Böses, Krankheit, Leid, Lod, Tragö­dien usw.? In Jesaja 45,7 zum Beispiel hören wir Ihn sagen: „Ich bin ... der Frieden wirkt und das Unheil schafft.“ Aber sendet Gott Unheil? Es sollte klar sein, dass Gott niemals der Ursprung von etwas Bösem oder irgendetwas Schlechtem ist. Einige Verse scheinen zwar das Gegenteil anzudeuten, aber die richtige Er­klärung ist: Von Gott wird oft gesagt, dass Er Dinge tut, die Er zulässt. Mit anderen Worten erlaubt Er seinen Geschöpfen - so­wohl den Menschen, als auch den Engeln - Dinge zu tun, die nicht gut sind. Und dann wendet Er diese schlechten Dinge zu Seinem Ruhm und zum Guten für die Seinen.

Eine dritte Frage könnte vorgebracht werden: „Wenn Gott gut ist, warum bestraft Er dann das Böse?“ Stephen Charnock gab die Antwort, indem Er fragte: „Wie kann Gott ein Freund des Guten sein, wenn Er nicht zugleich ein Feind des Bösen ist?“ Es ist ein Zeichen der Güte, das Böse zu strafen. Es unbeanstandet und ungestraft durchgehen zu lassen, würde eine Verleugnung alles Guten bedeuten. Die Güte Gottes kommt in diesem Vers zum Ausdruck:

Preist Gottes Güte, die alles erdacht’,

die reichlich und freundlich stets gibt.

Nur durch sein Wort ist das Weltall gemacht,

und all seine Werke Er liebt.

W.D.


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