2019-08-08

Großer Glaube (2)

Der Hauptmann braucht den Sohn Gottes nicht leibhaftig vor Augen zu haben, um zu glauben. Während der Abwesenheit Jesu vertraut dieser Mann schlicht und einfach auf die wirksame Kraft Seines Wortes und benötigt daneben keine sichtbaren Zeichen und Wunder. Wir können die Situation des Hauptmanns auch auf uns anwenden. Obwohl der Herr Jesus heute nicht mehr auf der Erde ist, haben wir dennoch Sein lebendiges und wirksames Wort in unseren Händen, durch das Er zu uns redet - und es ist wie ein Hammer ist, der Felsen zerschmettert (s. Jer 23,29). „Denn bei Gott wird kein Wort kraftlos sein“ (Lk 1,37).

Ein schlichter Glaube kann oft ein sehr großer Glaube sein! Großer Glaube entsteht, wenn man erkennt, wie groß der Sohn Gottes ist und man darauf vertraut, dass Ihm, Dem alles zu Gebote steht, nichts unmöglich ist. 

Im Matthäus-Evangelium lesen wir kurz nach dieser Begebenheit, dass die Jünger in Seenot geraten. Sie besitzen nicht die demütige Gesinnung des Hauptmanns. Stattdessen drehen sie sich um sich selbst. Sie fürchten sich aufgrund ihres Kleinglaubens, wecken den Herrn und sagen zu Ihm: „Rette uns, wir kommen um.“ Plötzlich wird die gebietende Stimme des Sohnes Gottes gehört. „Schweig, verstumme!“ ruft Er dem Wind und den Wellen mit göttlicher Autorität zu - und augenblicklich tritt eine große Stille ein (s. Mt 8,26). Die Jünger sind von diesem Wunder so beeindruckt, dass sie voller erstaunen sagen: „Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“ (Mk 4,41) Groß von sich selbst zu denken und klein von dem Herrn - das kennzeichnet den Kleinglauben!

Wie sieht es mit unserem praktischen Glaubensleben aus? Verwundern wir den Herrn durch einen großen Glauben, oder wundern wir uns oft über Ihn, weil Er unseren Kleinglauben beschämt?

 

J.P.S.


Artikelreihe: Großer Glaube

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