Herberge gesucht
Immer wieder hat der Sohn Gottes Menschen, die in Not waren, Seine Nähe gezeigt. Denk nur mal an die Jünger, die auf dem See in einen heftigen Sturm gekommen waren. Die stundenlang mit dem Wind und den Wellen gekämpft haben.
Christus hat das alles vom Berg aus gesehen. Er hatte sie die ganze Zeit im Blick. Und dann - um die vierte Nachtwache - kommt Er zu ihnen. Er läuft majestätisch auf den tobenden Wassermassen.
Und dann hören sie Seine vertraute Stimme, die ihnen zuruft: „Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27).
Er macht zuerst ihre Herzen ruhig, bevor Er die Umstände verändert. Wir wissen nicht, wie Gott uns in unserer Not genau helfen wird. Aber wir sollen wissen, dass Er voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist. Genau das schreibt Jakobus in Verbindung mit der Geschichte Hiobs, der ja durch sehr viel Leid und Schmerzen gegangen ist.
Gott heilt zerbrochene Herzen - und Er verbindet unsere Wunden. Er kann das durch Sein Wort tun. Er kann das durch Predigten tun. Und Er kann es natürlich auch durch Menschen tun, die Er uns zur Seite stellt.
Eigentlich sollte die Gemeinde ja so etwas wie eine Herberge sein. Eine Herberge für Menschen, die in Not sind. Wie in dem Gleichnis von dem barmherzigen Samariter. Wo der Schwerverletzte in die Herberge gebracht wurde. An dem Ort, wo er Liebe erfahren hat und seine Wunden heilen konnten.
Und auch da wieder die Frage an jeden Einzelnen von uns: Bin ich jemand, der mit dazu beiträgt, dass die örtliche Gemeinde eine Herberge ist? Ein Ort, an dem man sich um Menschen kümmert. Wo ein echtes Interesse füreinander da ist.
Bin ich da bereit, aus meiner Komfort-Zone herauszugehen und anderen Liebe und Mitgefühl zu zeigen?
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