2021-09-08

Loslassen und Gott vertrauen

Loslassen und Vertrauen sind zwei ganz entscheidende Punkte im Glaubensleben eines Christen. Oft ist es so, dass wir in dem Maß, wie wir bereit sind, loszulassen und Gott zu vertrauen, auch erleben, wie Gott handelt, wie Er führt und wie Er auch heute noch Wunder tut!

Das wird besonders im Leben Abrahams deutlich, aber auch an vielen anderen Stellen im Wort Gottes.

In Sprüche 3,5.6 sagt Salomo: „Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.“

Denk mal an Petrus: Der Sohn Gottes sagt ihm, dass er mitten am Tag auf die Tiefe des Sees hinausfahren und die Netze zum Fang hinablassen soll. Das ging gegen jede menschliche Logik. Petrus musste lernen, sich nicht auf seinen Verstand zu stützen, sondern in dem Sinn loszulassen und dem Herrn zu vertrauen. Menschlich gesprochen bestand die Gefahr, dass er sich durch diese Aktion vor anderen lächerlich macht. Doch weil er loslässt und Gott vertraut, erlebt er das wunderbare Wirken Gottes und macht Fortschritte in seinem Glaubensleben. Ähnlich ist es, als er später seinen Fuß auf das Wasser setzt. Er verlässt das „sichere Boot“ und erlebt, wie Gott ihn Schritt für Schritt wunderbar auf dem Wasser führt!

Oder nimm Ananias. Der Herr erscheint ihm und gibt ihm den Auftrag, zu Saulus von Tarsus zu gehen und mit ihm zu reden. Ananias hat sofort Einwände, weil er denkt, dass Saulus die Christen immer noch bis aufs Blut verfolgt. Er muss loslassen und Gott vertrauen. Weil er das tut, wird er selbst ein Augenzeuge von dem, was die Gnade Gottes im Leben eines Mannes tun kann.

Jetzt kommen wir zu Abraham, dem großen Glaubensvorbild. Er hat mindestens dreimal ganz bewusst losgelassen und Gott vertraut und deshalb das herrliche und wunderbare Wirken Gottes erlebt. Als Gott ihn dazu berief, seine Heimat zu verlassen und in ein fremdes Land zu ziehen, musste er loslassen und Gott vertrauen. Und genau das hat er gemacht. Er zog aus, ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Aber auf dem Weg hat er erlebt, wie Gott sich ihm geoffenbart hat und ihn Schritt für Schritt führte. Es kann sein, dass Gott das auch bei dem ein oder anderen von uns verlangt: Das wir Glaubensschritte tun, ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Es ist sehr gesund für den Glauben, wenn wir dazu herausgefordert werden, unsere Komfort-Zone zu verlassen und ganz auf Gott geworfen sind.

Als es später einen Streit zwischen den Hirten Lots und den Hirten Abrahams gab, weil ihre Herden so groß geworden waren, hat Abraham wieder losgelassen. Er überlässt Lot die Wahl, welches Land er für sich haben will. Abraham geht sozusagen den unteren Weg und vertraut darauf, dass Gott ihm das geben wird, was gut für ihn ist. Nachdem Lot sich das ausgesucht hat, was in seinen Augen das Beste ist, fordert Gott Abraham dazu auf, seine Augen zu erheben und sich das Land anzuschauen. Dann verspricht Gott ihm, dass Er ihm und seiner Nachkommenschaft das ganze Land geben wird. Gott hat das Loslassen und Vertrauen belohnt. Wenn du in einem Konflikt mit Glaubensgeschwistern bist, dann sei bereit loszulassen, auch wenn du vielleicht im Recht bist, und den unteren Weg zu gehen. Gott wird dieses Verhalten auf Seine Weise ehren!

Abraham musste noch einmal loslassen, als Gott von ihm verlangte, seinen geliebten Sohn, Isaak, zu opfern. Der Patriarch sollte das Wertvollste, was er hatte, auf den Altar legen und für Gott opfern. Gleichzeitig sollte er darauf vertrauten, dass Gott Seine Verheissungen, die er ihm gegeben hatte, trotzdem erfüllen wird. Abraham zögert nicht und macht sich auf den Weg. Das war ein gewaltiger Glaubensschritt. Er ist tatsächlich bereit, komplett loszulassen und seinen Sohn für Gott zu opfern. Deshalb lernt er Gott in einer viel tieferen Weise kennen als jemals zuvor. Er erlebt, wie Gott ihm die Kraft gibt, loszulassen und wie Er ihn dadurch näher zu sich zieht. Er erlebt, wie ihm sein Sohn sozusagen in Auferstehung wiedergegeben wird - er hat ihn jetzt nochmal mit ganz anderen Augen gesehen. Und er erlebt, wie Gott sein Loslassen und sein Glaubensvertrauen ehrt und ihm neue Verheissungen gibt.

Loslassen und Gott vertrauen lohnt sich. Je mehr wir das tun, umso reicher und erfüllter wird unser Glaubensleben!

J.P.S.


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