2022-09-10

Sei stille dem Herrn!

Was uns in schweren Tagen eine besondere Hilfe ist, ist ein stilles, zuversichtliches Vertrauen zu Gott; und doch geht es uns gerade dann so leicht verloren, wenn wir es am nötigsten brauchen.

Der Eigenwille macht sich geltend, wir klagen oder murren gar, und das macht uns hundertmal mehr Schmerzen als die Trübsal selbst. Sobald die Seele sich der Hand Gottes willig und vertrauensvoll unterordnet, verliert der Schmerz seine Bitterkeit.

Sieh das Schaf an, wenn es geschoren wird! Liegt es ganz still, so tut ihm die Schere nicht weh, wenn es aber zappelt oder auch nur zuckt, wird es verwundet. Es hat einmal jemand gesagt: „Wer in den Dornen liegt, soll sich nicht wälzen.“

Sollten wir nicht vielmehr stillhalten? Und haben wir nicht Ursache genug, überzeugt zu sein, dass unser Gott uns nur das sendet, was uns Gewinn und Segen bringt? Gehen nicht alle Seine Handlungen aus Seiner Liebe hervor?

Bezwecken sie nicht unser Heil und Wohl? Unser Wille soll gebrochen und unser Wesen, unsere Wege und Gebräuche mehr der Heiligkeit Gottes entsprechend gestaltet werden.

Auch will Er uns durch die Trübsale dahin führen, Ihn mehr in Seiner zarten Liebe und Fürsorge, Weisheit und Geduld und Treue kennen zu lernen als den „Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes.“ (2. Kor 1,3)

 

Unbekannt


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