Und wenn sie lachen? (2)
Was hilft, wenn man ausgelacht wird?
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Charles H. Spurgeon sagte: „Es gibt keine so treffliche Kur gegen die Menschenfurcht wie die Gottesfurcht!“ Prof. John Lennox ergänzt: „Das Gegenmittel gegen Angst ist also weniger in unserem Repertoire an Antworten auf möglicherweise auftauchende Fragen, sondern in erster Linie in unserer Haltung zu unserem Herrn zu finden. Wir sollten Ihm als Herrn die Ehre geben. Wir sollten uns auch daran erinnern, dass Er ‚heilig‘ ist, das heißt ‚abgesondert‘. Petrus erklärt [1. Pet 3,15], dass wir uns am besten auf das Bezeugen des Herrn vorbereiten, wenn wir uns auf seine Stellung als Herr konzentrieren - die Er in der Welt und im Blick darauf einnimmt, wie wir unser Leben führen sollten. So tritt an die Stelle der falschen Art von Furcht - der Furcht vor anderen - die richtige Art von ‚Furcht‘: die Furcht des Herrn.“ Wenn Gott dir größer und wertvoller wird, wird auch die Angst vor Spott weichen.
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Folgendes Zitat zeigt, dass Spurgeon es auch wirklich ernstmeinte: „Es ist für mich kein besonderes Problem, wenn ich ausgelacht werde. Ich kann mich an Verachtung und Spott erfreuen. Karikaturen, öffentliche Kritiken und Verleumdungen sind meine Ehre. Doch meine große Sorge ist, dass du dich von der Gnade abwendest. Spuck mich an, aber bitte tu Buße! Lach mich aus, aber bitte glaube an meinen Herrn! Mach meinen Leib zu Straßendreck, aber verdamme nicht deine eigene Seele!“ Ihm war das Seelenheil seiner Mitmenschen so wichtig und seine eigene Ehre so gleichgültig, dass er jeden Spott in Kauf nahm - Hauptsache, sie hören von Christus! Vielleicht können auch wir unser Wohlbefinden dem Ziel des Seelengewinnens unterordnen?
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Was nützt es, durch unser Nicht-Evangelisieren eine makellose Beziehung zu Arbeitskollegen, Schulfreunden und Nachbarn aufrechtzuerhalten, wenn sie aufgrund meines Schweigens dann doch in der Hölle landen? Was ist das für eine Freundschaft, wenn wir aufgrund von Angst vor Spott unsere Freunde ins Verderben rennen lassen? Wahre Liebe zu den Verlorenen nimmt es in Kauf, um Christi willen ausgelacht zu werden.
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Stehst du vor Menschen oder vor dem Herrn? Geht es uns darum, unseren Mitmenschen zu gefallen, die uns maximal einige Jahrzehnte umgeben, oder dem Herrn, der uns erlöst hat und bei dem wir die Ewigkeit verbringen werden? Der Apostel Paulus sagt: „Denn suche ich jetzt Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht“ (Gal 1,10).
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Paulus schreibt den Römern: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ (Röm 1,16). Wenn wir über Spott reden, meinen wir nicht eine peinliche Aktion in unserer Kindheit oder sonst irgendetwas Lächerliches, über das die Leute lachen. Nein, wir reden von dem Evangelium Jesu Christi, des Königs der Könige und des Herrn der Herren. Ist es da nicht unangemessen, uns dafür zu schämen? Für Gott ist das eine ernste Sache: „Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Sohn des Menschen schämen“ (Lk 9,26). Nehmen wir uns Paulus’ Rat an Timotheus zu Herzen: „So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes“ (2. Tim 1,8). Und er sagt noch mehr: „Ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe“ (2. Tim 1,12). Warum schämte er sich nicht? Weil er Christus vor Augen hatte. Für ihn war die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn vor Damaskus so präsent und durchdringend, dass alles andere dagegen verblasste. John Charles Ryle sagt dazu: „Wir dürfen uns nicht schämen, alle Menschen sehen zu lassen, dass wir an Christus glauben, Ihm dienen, Ihn lieben und uns mehr um das Lob Christi kümmern als um das Lob der Menschen.“
„Es würde mich nicht kümmern, wenn Menschen mich hassen, solange ich nur weiß, dass ich es versucht habe, sie zu retten.“ (Keith Green, 1953-1982)
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Natürlich ist nicht zu leugnen, dass Ablehnung keine angenehme Sache ist. Dennoch sollten wir uns auch bewusstmachen, dass Christen in anderen Ländern weitaus härtere Reaktionen befürchten müssen, im schlimmsten Fall Gefängnis, Folter und Tod. Viele von ihnen nehmen das furchtlos in Kauf, weil der Herr Jesus es für sie wert ist.
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Widerstand ist unangenehm, aber letztendlich ein Beweis, dass du mit deiner Botschaft auf Feindesland gegangen bist. Der Teufel muss schwere Geschütze auffahren, um dich zum Schweigen zu bringen. Aus diesem Grund schreibt Paulus den Korinthern: „Eine große und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und die Widersacher sind zahlreich“ (1. Kor 16,9). [...]
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Lass dich nicht entmutigen durch Widerstand. Lass deine Hände nicht erschlaffen, wenn es rauer wird für dich. Denke an Prediger 11,4: „Wer auf den Wind achtet, wird nicht säen, und wer auf die Wolken sieht, wird nicht ernten.“
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Die Botschaft, die wir predigen, ist die unbequemste und deshalb auch unbeliebteste, die es gibt. So schreibt Paulus: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit“ (1. Kor 1,18). Eine solche Botschaft, die den Menschen eigentlich ihr berechtigtes Todesurteil und ihre ganze Verdorbenheit vorstellt, kann nur Anstoß geben. Insofern ist es die normale Reaktion der Zuhörer, die Predigt sowie den Prediger abzulehnen.
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Denke daran, dass der Herr es in Kauf nahm, auch für dich ausgelacht zu werden: „Und sie verlachten ihn“ (Mt 9,24). „Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten“ (Mt 27,39). „Ich bin der Menschen Hohn… Alle, die mich sehen, spotten über mich“ (Ps 22,7.8). „Ich bin das Saitenspiel der Zecher“ (Ps 69,13). „Und alle Volksmengen, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen waren, schlugen sich, als sie sahen, was geschehen war, an die Brust und kehrten zurück“ (Lk 23,48). Paulus nennt es die „Gemeinschaft seiner Leiden“ (Phil 3,10), wenn er ähnliche Leiden wie sein Herr erduldet. Wenn wir dem Herrn so viel wert sind, sollte Er uns dann nicht auch ebenso viel wert sein?
Wenn Menschen dich auslachen, weil du ihnen die Gute Botschaft des Herrn Jesus bringst - lass dich nicht entmutigen! Mach weiter im Dienst des lebendigen Gottes! [...]
Impulse zur Selbstreflexion
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Hast du konkrete Erlebnisse vor Augen, bei denen du wegen des Evangeliums ausgelacht wurdest?
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Woher nehmen manche Christen die Kraft, Mobbing, Gefängnis oder gar Tod in Kauf zu nehmen?
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Worin liegt das Geheimnis des Ausharrens in solchen Umständen?
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Wie erklärst du dir Apostelgeschichte 5,41: „Sie nun gingen vom Synedrium weg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden“?
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Und wie Apostelgeschichte 4,29: „Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort zu reden mit aller Freimütigkeit“?
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