2021-06-04

Wen habe ich im Himmel?

„Wen habe ich im Himmel? und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde.“ (Ps 73,25)

Asaph, der Psalmdichter, stellt sich selbst eine ernste Herzens- und Gewissensfrage. Das Zeitgeschehen in seinen bewegten Tagen konnte ihn nicht daran hindern, seinen Blick aufwärts zu richten. Er fragt nicht: Was habe ich im Himmel, sondern wen? Sein Glaube beschäftigte sich mit einer Person, deren Güte, Macht und Gnade er reichlich kennengelernt hatte.

Hatte Asaph nicht ein Recht, einen Vergleich anzustellen zwischen dem, was der Himmel ihm bot, und dem, was die Erde zu geben vermochte? Im Himmel thronte der Gott der Treue, der ihn, den Pilger auf dieser Erde, so freundlich zu aller Zeit geleitet hatte. Nie hatte er sich vergebens an Ihn gewandt, nie umsonst seine Zuversicht auf Ihn gesetzt, nicht ein einziges Mal eine Enttäuschung erfahren.

Und die Erde? Was konnte sie ihm bieten? Reichtum und Wohlleben? Wer kann auf ihre Beständigkeit bauen? Anerkennung und Vorankommen? Auch das wird bald ein Ende nehmen. Augenlust und Lebensfreude? Dahinter verbirgt sich der Tod. Fürwahr: „Vergeht mein Fleisch und mein Herz — meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.“

Lasst uns von dem Psalmisten lernen, aus der quälenden Unruhe in die geheiligte Ruhe zu gelangen! Wenn unsere Zuneigungen Dem gelten, an welchem alles lieblich ist, so werden die vergänglichen Dinge dieser Erde ihre Anziehungskraft verlieren, weil wir Den erkannt haben, der wahrlich Anspruch auf unsere ungeteilte Hingabe hat.

Unbekannt


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel