Wir lieben – weil wir Geliebte sind
„Wir lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Johannes 4,19)
Ihr Christen, euer Glaube verlangt Liebe von euch. Christus hat euch zuerst geliebt! Er liebte euch, als nichts Gutes in euch war. Er liebte euch, obgleich ihr Ihn schmähtet, Ihn verachtetet und ihn verwarft. Er hat euch trotz eurer Verirrungen, trotz eurer Sünden, eurer Bosheit und Torheit geliebt.
Er vergoss sein Blut, um euch Seine Liebe zu beweisen. Er hat euch gegeben, was ihr auf Erden nötig habt; er hat euch im Himmel eine Wohnung bereitet. Wie könnt ihr Ihm nachfolgen, wenn ihr nicht auch Liebe übt?
Wenn Heiden lieblos sind, so soll uns das nicht wundern. Aber bei euch ist die Lieblosigkeit ein Widerspruch zu eurem Glauben. Sie ist eine grobe Verletzung eures Glaubens, und wenn ihr euren Nächsten nicht liebt, so kann ich nicht erkennen, dass ihr treue Nachfolger des Herrn Jesus seid.
Als ich über diesen Text nachdachte, kamen mir die Tränen, weil ich erkannte, dass ich in unbedachten Augenblicken manches harte Wort gesprochen hatte. Ich musste daran denken, wie oft ich meinen Nächsten betrübt hatte, anstatt ihn zu lieben; und es trieb mich, meine Sünden zu bekennen. Seid ihr nicht schuldig?
Wenn nur der selig werden könnte, der dieses Gesetz erfüllen würde, wer könnte dann durch Werke selig werden? Oh, wie dankbar bin ich deswegen für das Evangelium! Ich habe dieses Gebot übertreten, und darum ist mir der Heiland, der alle meine Sünden durch Sein Blut abgewaschen hat, so wertvoll.
Wie dankbar bin ich für meinen Heiland, der mir den Mangel an Liebe verzeihen kann, der meine fehlende Herzensgute, meine Gefühllosigkeit, meine Härte und Lieblosigkeit vergeben kann. Trotz meiner Sünden darf ich ein Erbe des Himmels sein, weil Sein Opfer auf Golgatha alle Schuld gesühnt hat.
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