2020-12-23

Das wärmste Feuer

Ein gottesfürchtiger Geistlicher, der im Norden Schottlands wohnte, hatte eine Frau, die seinen tiefgegründeten Glauben nicht teilte.  Offensichtlich hatte sie nicht die gleiche Liebe zum Herrn oder zu seinem Wort. Eines Tages saß er beim Kaminfeuer und las die Bibel, da betrat sie das Zimmer.  In einem Wutanfall riss sie ihm das Buch aus der Hand und warf es ins Feuer. 

Wie sollte ein Christ auf solch einen Frevel und so eine Wut reagieren? Sollte er sie für solch ein schlimmes Benehmen ernst zurechtweisen? Oder sollte er dies als Gelegenheit nutzen, um die Gesinnung Christi zu zeigen? Der Pfarrer wählte das letztere. Er schaute sie an und sagte ganz ruhig: »Ich glaube nicht, dass ich jemals an einem wärmeren Feuer gesessen habe.« 

Dies war eine klassische Illustration des Verses: »Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab« (Sprüche 15,1). Mr. Campbell schreibt: »Das war eine Antwort, die ihren Zorn beschwichtigte und den Anfang für ein neues und freundliches Leben setzte. Seine Isebel wurde zu einer Lydia - der Dorn zu einer Lilie.« 

Der Fairness halber muss man aber zufügen, dass gläubige Frauen öfter die Opfer als die Angreifer waren. Linda ist dafür ein Beispiel. Bevor sie errettet wurde, heiratete sie einen jungen Mann, der Tony hieß. Sie meinte, er sähe gut aus und wäre recht charmant. Aber im Lauf der Zeit, als ihr erstes Kind auf die Welt kam und sie gläubig geworden war, erkannte sie, dass Tony eine Niete war. Sie hätte nicht nach dem Äußeren urteilen sollen. Er war verantwortungslos und allergisch gegen Arbeit, ein Säufer und ein Weiberheld. Manchmal verschwand er monatelang, und wenn er zurückkam, tat er, als ob nichts gewesen wäre und lebte wieder mit Linda als seiner Ehefrau. Als das nächste Kind geboren wurde, verschwand er wieder und ließ Linda mit der Versorgung der Familie allein. 

Als gottesfürchtige Ehefrau wollte Linda dem Beispiel folgen, das in 1. Petrus 3,1-2 steht: »Gleicherweise ihr Frauen, seid euren eigenen Männern unterwürfig, damit, wenn auch etliche dem Worte nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort mögen gewonnen werden, indem sie euren in Furcht keuschen Wandel angeschaut haben.« Ohne es ihm zu vergelten oder zu schimpfen versuchte Linda, ihren Mann durch ein Leben in Gerechtigkeit und durch ein Verhalten, das von einer anderen Welt kommt, zu gewinnen. Und sie durfte erlebten, wie ihr Ehemann zu Christus kam. 

 


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