2020-07-26

Gott steht zu Seinen Verheißungen

Viele Männer und Frauen haben im Laufe der Kirchengeschichte erlebt, wie Gott ihnen in besonderen Situationen durch Sein lebendiges Wort prophetische Zusagen gegeben hat. Wenn Gläubige sich auf solche Zusagen stützen und deren Erfüllung mit Glaubensvertrauen im Gebet einfordern, dann antwortet Gott darauf!

Charles Cowman hat das in Japan in beeindruckender Weise erlebt. Nachdem er einige Zeit unter den Japanern evangelisiert hatte und einige zum Glauben gekommen waren, bekam er unter Gebet die Überzeugung, dass er ein großes Gebäude bauen sollte, in dem neubekehrte Seelen das Wort Gottes studieren und so im Glauben wachsen konnten. Nicht ein Dollar war in Sicht, als er begann nach einem geeigneten Ort zu suchen.

Es gab kleine Landstriche, die zum Verkauf standen; doch jedes Mal, wenn ein Versuch gemacht wurde etwas zu kaufen, geschah irgendetwas, was den Weg blockierte. Unter Gebet wurde weitergesucht, bis Charles eines Tages zusammen mit Bruder Kilbourne und einigen anderen einen Ausflug in einen der Vororte Tokyo’s machte, wo sie ein Getreidefeld fanden.

Der Ort war ideal für das Projekt und es dauerte nicht lange bis sie zu der Entscheidung kamen, dass dies der Platz sei, nach dem sie gesucht hatten. Mit der Zeit gingen zunehmend Gaben zum Kauf des Feldes ein - keine Großen, sondern viele kleine von nah und fern -, was eine Antwort auf viel Gebet war. Die beiden Brüder wussten nicht wie die enormen die Kosten für dieses große Werk bestritten werden sollten, doch beide waren zuversichtlich, weil sie dem vertrauten, der gesagt hat: „Sollte ich zum Durchbruch bringen und nicht gebären lassen?“ (Jes 66,9).

So machten sie sich daran, Pläne für passende Gebäude zu entwerfen. Doch als es dann darum ging, die Gebäude zu bauen, wurde ihr Glaube getestet, denn der Bau erforderte einige 1000 Dollar und darüber hinaus benötigten sie Geld für die Unterhaltung der Bibelstudenten und der lokalen Arbeiter.

Viele Gebetserhörungen, die sie während dieser Zeit erlebten, stärkten ihren Glauben und führten sie dahin, sich auf neue Glaubensschritte einzulassen. Dann sollten sie lernen, dass Gottes besondere Hilfe immer in der Stunde der größten Not eintrifft:

Der Tag kam, an dem ein Betrag von 2000 Dollar fällig wurde, der innerhalb von 3 Tagen bezahlt werden musste. Die Missionskasse enthielt damals nur 72 Dollar. Diese 72 Dollar waren grade mal ausreichend, um genug Essen für die Familie, die Studenten und die Arbeiter zu kaufen. Einen Tag bevor die Rechnung bezahlt werden musste traf ein Schiff aus Amerika ein. Die ausländische Post brachte gewöhnlich einige Briefe, die auch Gaben enthielten. Doch dieses Mal kam nur ein Brief an und der enthielt lediglich 5 Dollar.

Während die Arbeiter damit beschäftigt waren, das Gebäude zu errichten, schlossen sich die Missionare und örtlichen Brüder ein, um Gott im Gebet zu suchen. Cowman schreibt später darüber: „Wir waren mit unserem Latein am Ende, doch, Gott sei Dank, nicht mit unserem Glauben. Denn gewöhnlich beginnt der Glaube gerade in solchen Engpasssituationen.

Unsere letzte Hoffnung, Hilfe aus Amerika zu bekommen, schien verflogen zu sein. Doch während wir weiter im Gebet verharrten, verschwand die Last, die auf unseren Herzen lag, durch Gottes Verheissungen, die in besonderer Weise vor uns standen. Das ging so weit, dass unser Mund mit Lachen erfüllt wurde. Es schien als ob Gott uns dazu befähigt hatte, Seine Zusagen im Gebet wirklich in Anspruch zu nehmen.

Ein Bruder erinnerte den Herrn an die Begebenheit, in der Er dem Bedürfnis der Seinen durch eine Münze, die im Mund eines Fisches war, begegnet war. Wir beteten weiter und sagten: „Herr Jesus, du hast immer noch Fische zur Verfügung. Du kannst unserem Bedürfnis in genau dieser Weise begegnen, denn Du bist immer noch derselbe.“

Jemand anders zitierte Markus 11,24: „… glaubt, dass ihr es empfangt, und es wird euch werden.“ So geschah es, dass sie für längere Zeit, einer nach dem anderen im Glauben ihr Anliegen vor Gott brachten, so dass sie nach 2 Stunden der Überzeugung waren, dass Gott antworten würde und die Gebetszeit mit Lobpreis endete. Alle warteten, hielten Ausschau und wunderten sich wie Gott ihnen bis zum Mittag des nächsten Tages 2000 Dollar zukommen lassen würde. Der Glaube schien hell in jedem Herzen. Was war das Ergebnis? Der Glaube ehrt Gott und Gott ehrt den Glauben. Die ausgestreckte Hand Seines Kinders macht eine verzweifelte Situation für Ihn zur Freude.

Der nächste Morgen dämmerte hell und klar und die einheimischen Arbeiter waren früh zur Stelle. Sie sangen während sie arbeiteten, denn an diesem Tag sollten sie ihren Lohn bekommen. Neun Uhr verstrich, dann zehn, und immer noch keine Antwort. Die Mittagszeit brach an und es wurde ein einfaches Mittagessen serviert. Jemand zitierte 2.Mose 6,1: „Nun sollst du sehen, was ich … tun werde.“ Jeder, der Anwesenden zitierte eine ermutigende Zusage Gottes und der Glaube hielt stand.

Um fünf Uhr, gerade zu der Zeit, in der die Arbeiter nach Hause gehen, kam ein Botenjunge den Weg hinaufgelaufen und rief: „Dempo, Dempo“ - „Telegramm, Telegramm.“ Was tat die kleine Gruppe von Missionaren? Sie unterbrachen ihre Arbeit, um die Nachricht zu hören, die wie folgt lautete: „2000 Dollar im Telegramm Büro.“ Der Geber war allen unbekannt.

Tränen vermischten sich mit Siegesrufen. Gott hatte nicht vergessen gnädig zu sein. Die kleine Gruppe fiel auf ihre Knie und lobte Gott von ganzem Herzen, dass Er es nicht zugelassen hatte, dass sie zur Beschämung unter den Heiden wurden.

Wer hat die Ankunft dieser Gabe zeitlich so genau abgestimmt? Zufall? Gott! “Wie unergründlich sind seine Wege!” Das Bewusstsein Seiner Hand über uns gab uns große Ruhe und Frieden. Solche Erfahrungen waren wahrhaftig die Kosten wert!

Unser Herr geht vor uns her. Alles ist von Ihm vorhergesehen und bestimmt. Ihn überrascht nichts, und Er hat reichlich Vorsorge getroffen für den Tag der Prüfung.“


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