Auftanken im Glaubensleben

„Erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes.“ (Judas 21)

Die Tankanzeige leuchtet auf, als du den Autoschlüssel herumdrehst. Du fährst schon seit längerem auf Reserve. Die Tanknadel hebt sich nur minimal an. „Egal. Passt schon. Die kurze Strecke kriege ich noch hin. Sind ja nur 10 km.“

Los geht´s. Die ersten Kilometer laufen gut. Aber plötzlich fängt der Wagen an zu stottern. „Das könnte schiefgehen“, denkst du. „Oh nein! Jetzt kommt auch noch ein leichter Anstieg. Schnell rechts ranfahren.“ Aber zu spät. Der Motor geht aus, während du das Gaspedal noch durchdrückst. Mitten auf der Kreuzung bleibst du stehen. Trockengefahren …

Trockengefahren, das kennst du vielleicht. Du hast keinen Sprit mehr im Tank. Das haben wir auch schon geistlich erlebt. Man hat einfach keine Power mehr, keinen Eifer für den Herrn und das Evangelium. Man hat vielleicht noch Gas gegeben, aber der Tank war schon leer. Das kann passieren, aber es muss nicht sein. Wir können das verhindern.

Judas schreibt in seinem Brief in Vers 21: „Erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes.“ Damit macht er deutlich, dass wir für unsere geistliche Verfassung verantwortlich sind: Erhaltet euch selbst! Wir sollen nicht die Hände in den Schoß legen, sondern etwas für unsere geistliche Verfassung tun. Wir sollen verhindern, dass wir innerlich trockenfahren.

Und Judas legt uns mit dieser Aufforderung auch gleich noch den Schlüssel in die Hände, indem er uns darauf aufmerksam macht, worin wir uns erhalten sollen: in der Liebe Gottes! Die Liebe Gottes verhindert das Leerlaufen. Sie macht den Tank voll.

Wo zeigte sich die Liebe Gottes am deutlichsten? Ohne jeden Zweifel am Kreuz von Golgatha: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“ (Römer 5,8).

Auf Golgatha kommt die Liebe Gottes in einem unvorstellbaren und überwältigenden Maß zum Vorschein. Sie erstrahlt so groß, so herrlich, so wunderbar, dass wir ewig ihre unendlichen Ausmaße ergründen und erheben werden. Wenn wir uns mit dem Herrn Jesus und seinem Tod am Kreuz beschäftigen, verhindern wir das Trockenfahren.

Golgatha erwärmt unser Herz. Dort tanken wir innerlich auf. Denn dort sehen wir den Sohn Gottes im gerechten Gericht Gottes über die Sünde. Wir sehen Gottes Zorn und Gottes Liebe. Wir sehen unfassbares Leid. Wir sehen Heiligkeit, Gerechtigkeit, Reinheit, Hingabe, Gehorsam, Selbstlosigkeit und vieles mehr. Das führt uns zur Anbetung und in die Hingabe.

A.Sch. / C.Sb. / M.K.