2024-05-17

Aus einem Guss

„Und sie steinigten Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.“ (Apostelgeschichte 7,59)

Wir Christen warten nicht auf den Tod, sondern auf die Entrückung. Aber beides kann ganz plötzlich eintreten und unser Leben hier auf der Erde beenden. Dieses Bewusstsein darf einen tiefen Eindruck auf uns machen und unser Leben schon heute beeinflussen. Spurgeon schreibt dazu:

Es ist wünschenswert, dass Leben und Tod eines Christen aus einem Guss sind. Stephanus war von Glauben und voll Heiligen Geistes im Leben und im Tod erfüllt. Er war kühn, tapfer, ruhig und gelassen im Leben, und in seiner Todesstunde verhält er sich nicht anders.

Es ist sehr traurig, wenn der Bericht über den Tod eines Menschen nicht zu seinem Leben passt. Ich fürchte, dass viele Traueransprachen durch ihre Unwahrhaftigkeit großen Schaden angerichtet haben, denn die Zuhörer sagten natürlich: „Höchst sonderbar; ich wusste nie, dass der Abgeschiedene ein Heiliger war, bis ich diesen Bericht von seinem Ende hörte.“

Der Tod mag die Franse oder Borde des Lebens sein, aber er sollte aus demselben Stück Stoff wie das ganze Gewand bestehen. Wir können nicht hoffen, mit der Welt zu Mittag und mit Gott zu Abend zu essen. Wir sollten jeden Tag im Haus des Herrn wohnen.

Ferner ist es sehr wünschenswert, dass der Tod die Vollendung unserer ganzen Laufbahn sei, so dass der Christ dann entschläft, wenn nichts mehr erforderlich ist, um sein Lebenswerk vollständig zu machen.

Liebe Brüder, ist es so mit euch? Wenn du heute morgen abgerufen würdest, würde dann dein Leben vollendet sein? Manche Christen halten ihre Angelegenheiten nicht in Ordnung, sondern sind unordentlich und nachlässig, so dass, falls es mit ihnen zum Sterben ginge, manches ungeordnet bliebe.

Whitefield pflegte zu sagen, wenn er abends zu Bett ging: „Ich habe nicht einmal ein paar Handschuhe am unrechten Platz gelassen; wenn ich in dieser Nacht sterbe, so sind alle meine Sachen in Zeit und Ewigkeit geordnet.“

Lebt so, dass der Tod, wenn er kommt, ein wünschenswertes Ende von einem Buch ist, von dem wir dann die letzte Zeile geschrieben haben. Wir haben unseren Lauf beendet und unsere Arbeit getan, und unser Heimgang ist dann der passende Schluss unseres Lebens.

C.H.S.


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