2022-01-12

Ausstreuen und empfangen

Wir können dieses Prinzip des Ausstreuens und Empfangens auch weiter anwenden. Der Herr wird jedes Opfer belohnen, nicht nur Geld oder materielle Dinge, sondern auch Zeit und Hingabe. Denen, die bereit sind, um Seinetwillen Dinge aufzugeben, sagt Er: „Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet- und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben“ (Mk 10,29.30).

Nochmal eine wahre Geschichte, die mich vor kurzem sehr ermutigt hat: Eine christliche Witwe aus Schottland, deren Mann ihr einiges Vermögen hinterlassen hatte, hatte zwei Söhne, die ein gottloses Leben führten und das Geld ihrer Mutter verschwendeten. Als sie sah, wie ihr Eigentum immer mehr abnahm, entschloss sie sich, dem Herrn ein Opfer zu bringen. Sie nahm vierhundert (damals noch) Mark und schenkte das Geld der Londoner Missionsgesellschaft. Darüber regten sich die Söhne auf und sagten ihrer Mutter, sie hätte das Geld genauso gut ins Wasser werfen können. Ihre Antwort war: "Jawohl, ich lasse mein Brot über das Wasser fahren, dann werde ich es finden nach langer Zeit" (Pred. 11,1).

Nachdem die Söhne alles, was sie an Geld bekommen konnten, verprasst hatten, ließen sie sich als Soldaten anwerben und wurden nach Indien entsandt. Sie waren jeder an einen anderen Ort stationiert, aber Gott hat in Seiner Gnade dafür gesorgt, dass sie beide in die Nähe von Missionaren kamen. Der ältere wurde zur Buße und zu Christus geleitet und starb kurz darauf.

Zuhause betete die Mutter die ganze Zeit treu für ihre Söhne. Eines Abends ist sie gerade im Begriff, die Familienbibel zur Hand zu nehmen, da öffnet sich leise die Tür und der jüngere Sohn steht vor seiner alten Mutter. Nachdem sie sich von ihrem Erstaunen erholt hat, erzählt er ihr, dass er sich zu Gott gewandt und dass Christus ihm alle seine Sünde vergeben habe. Dann teilte er ihr mit, dass es Missionare waren, durch die er zum Heiland geführt worden sei. Darauf rief die Mutter mit Dankestränen in den Augen aus: "O, meine vierhundert Mark! Ich habe mein Brot über das Wasser fahren lassen, und nun habe ich es gefunden nach langer Zeit." Diese Frau hat weit mehr bekommen, als sie ausgestreut hat!

Zum Schluss können wir festhalten: Gott ist der größte Geber, den es gibt. Er ermutigt uns dazu, Freigiebig zu sein und versichert uns, dass wir deshalb nicht zu kurz kommen werden. Aber das Geben soll ohne Hintergedanken geschehen. Wir geben fröhlich dem Herrn. Aber nicht mit der Motivation, um es von Ihm wiederzubekommen, oder weil wir dann etwas von den Menschen, denen die Gabe zukommt, erwarten. Trotzdem werden wir erleben, wie Gott uns Dinge wiedergibt, wenn wir aus guten Beweggründen Opfer bringen. Er selbst verspricht uns: „Wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“ Glaubst du das?

J.P.S.


Artikelreihe: Segensreich säen und ernten

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