2022-01-10

Investieren: Auf der Himmelsbank oder wo die Motte frisst?

„Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart, als recht ist, und es ist nur zum Mangel.“ (Spr 11,24)

Wenn ein Christ so wie die Welt handelt, und möglichst wenig abgeben will, dann vergisst er dabei, dass auch sein Einkommen eine Gabe Gottes ist, die Gott ihm nicht nur für seine eigenen Bedürfnisse anvertraut hat, sondern auch zur Weitergabe an andere anvertraut hat. Es geht auch gar nicht so sehr um die Frage, wie viel wir weitergeben, sondern wie viel wir für uns behalten.

Salomo spricht in Sprüche 11,24 nicht von jemandem, der alles spart, sondern von jemandem, der mehr spart als recht ist. Das heißt, er ist zwar bereit etwas zu geben, aber es ist im Vergleich zu dem, was er geben könnte, so wenig, dass es nur zum Mangel ist. Es hat mal jemand gesagt: Von übertriebener Sparsamkeit ist es nur ein kleiner Schritt zum Geiz oder zur Habsucht.

Einerseits beraubt sich so jemand der Freude, die Gott beim Geben schenkt und der Erfahrung, die damit in Verbindung steht; und andererseits kann es sein, dass sich für ihn plötzlich unterwarte Ausgaben oder Verluste ergeben - und auf einmal ist das Geld fort, das man besser in die Himmelsbank investiert hätte, um Frucht für die Ewigkeit zu sammeln.

Als die Philipper endlich wieder einmal aufgelebt waren, um dem Apostel Paulus durch Epaphroditus eine Gabe zu senden, da nennt Paulus diese Gabe einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, das Gott wohlgefällig ist (s. Phil 4,18). Warum hat Paulus sich so sehr darüber gefreut? Er sagt in Philipper 4,17: „Nicht, dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die überströmend sei für eure Rechnung.“ Er wusste, dass es sozusagen eine göttliche Buchhaltung gibt, und dass sie durch die Gabe eine Gutschrift auf ihrem himmlischen Konto bekommen würden.

Und weil Paulus wusste, dass Gott Hingabe nicht nur im Himmel belohnt, sagt er mit fester Überzeugung: „Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Phil 4,19). Man könnte es auch mit den Worten Salomos wie folgt ausdrücken: „Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt“ (Spr 11,25). Apropos getränkt: Jesus sagt, dass es sogar für jeden Becher Wasser, den man mit der richtigen Motivation weitergibt, Lohn geben wird (s. Mt 10,42)!

J.P.S.


Artikelreihe: Segensreich säen und ernten

Segensreich säen und ernten Ausstreuen und empfangen


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