Bibelstudium statt Evangelisation?
„Diese Dinge aber hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen“ (Lukas 11,42)
Vielleicht denkst du: „Ich studiere lieber die Bibel und gebe das Erkannte an andere Christen weiter.“ Das ist in der Tat sehr wichtig und nützlich, auch dann, wenn Neubekehrte dazukommen. Vielleicht zeigt dir Gott darin auch deine besondere Gnadengabe.
Aber darf es geschehen, dass die Weitergabe des Evangeliums völlig in den Hintergrund gedrängt wird? Erliegen wir der Gefahr, auf die bereits Charles H. Mackintosh aufmerksam machte?
„Möge niemand annehmen, wir wollten durch diese Zeilen auch nur im Geringsten den Wert der Lehre, von Vorträgen oder ernsten Ermahnungen herabsetzen. Nichts liegt uns ferner. ‚Diese Dinge aber hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen‘ (Lk 11,42).
Wir möchten nicht den Dienst des Evangelisten mit dem des Lehrers vergleichen oder etwa den Ersteren gegenüber dem Letzteren hervorheben. Jeder hat seinen eigenen Platz, seine bestimmten Interessen und seine besondere Bedeutung.
Gibt es aber nicht andererseits die Gefahr, dass der Evangelist seinen eigenen kostbaren Dienst aufgibt, um lieber belehrende Vorträge zu halten? Besteht nicht die Gefahr, dass der Evangelist zum Lehrer wird? […] Das ist sehr bedauerlich. Wir brauchen so dringend Evangelisten.“
Also … warum schweigen wir?
„Da sprachen sie einer zum anderen: Wir tun nicht recht. Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir aber und warten, bis der Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Und nun kommt und lasst uns hineingehen und es im Haus des Königs berichten“ (2. Kön 7,9).
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