2024-04-29

Das Bewusstsein der Gnade

„Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Johannes 4,19)

Alles wird anders, wenn wir merken, dass wir vor Qual und Tod gerettet worden sind! Stellen Sie sich vor, wie Sie sich auf einem Marineschiff fühlen, nachdem man Sie aus dem Ozean gefischt hat, wo Sie wochenlang auf einem Rettungsboot hilflos umhertrieben. Oder denken Sie an einen neunmonatigen Kampf gegen den Krebs, und dann hören Sie den Arzt sagen: „Ich kann es nicht erklären, aber er ist weg.“

Denken Sie daran, wie leicht es Ihnen in den ersten Stunden der Erleichterung und des Jubels fiel, geduldig, freundlich und vergebungsbereit zu sein.

Nun denken Sie daran, dass Sie es nicht verdient haben, gerettet zu werden. Lassen Sie es in Ihr Bewusstsein dringen - bitten Sie gerade in diesem Augenblick Gott darum -, dass Sie und ich nichts anderes verdienen als Probleme, Leid, Krankheit, Tod und Hölle.

Wir sind, so sagt es die Bibel, „von Natur Kinder des Zorns ... wie auch die Übrigen“ (Eph 2,3). Wir stehen alle unter der Herrschaft der Sünde. Jeder Mund wird verstopft werden, und die ganze Welt ist dem Gericht Gottes verfallen (Röm 3,9.19). Der „Lohn“ der Sünde ist der ewige Tod (Röm 6,23). Wenn nicht jemand eingreift, wird unser Los im Feuersee sein, wo „der Rauch ihrer Qual [aufsteigt] von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht“ (Off 14,11).

Doch alle Gläubigen sind durch das Blut Christi gerettet worden, der für uns ein Fluch geworden ist. Und zu der Rettung bzw. zu dem Glück angesichts dieser Heilstat kommen noch das verblüffte Staunen und die unfassbare Freude, dass wir das alles nicht verdienen, sondern mit nie endender Gnade überschüttet worden sind.

Wundert es da, dass der Apostel Paulus solchen Menschen schrieb: „Tut alles ohne Murren“ (Phil 2,14)? Überlegen Sie, wie Sie reagieren würden, wenn Sie Stunde um Stunde in dem tief empfundenen Bewusstsein lebten, dass Sie vor einem schrecklichen Tod und ewiger Qual gerettet worden sind und dass Sie, obwohl Sie keine Hilfe verdient hatten, jeden Tag (auch in den schweren Dingen) mit Gnadenerweisen überschüttet werden und in dem zukünftigen Zeitalter vollkommen und ewig glücklich sein werden.

Dann kommt noch ein weiterer bedenkenswerter Aspekt hinzu. Der Sie gerettet hat, musste dafür den Tod erleiden, und er ist der Einzige im Universum, der es NICHT verdient hatte zu sterben. „Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1. Pet 3,18).

Lieber Christ, seien Sie sich Ihrer Lage bewusst - des Elends und der Gnade. Und mögen Sie angesichts des Schreckens, vor dem Sie gerettet wurden, und der Gnade, aus der Sie leben, sowie des Kaufpreises, den Christus bezahlt hat, demütig, dankbar, geduldig, freundlich und vergebungsbereit sein. Sie sind nie von Gott schlechter behandelt worden, als Sie verdienen. Und in Christus werden Sie zehnmillionenfach besser behandelt. Glauben Sie es. Leben Sie danach.

J.P.


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