2023-02-13

Das Gebet zum Vater

„Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ (Lukas 15,18)

„Unser Vater, der du bist im Himmel!“ Bevor wir bitten, ist es vor allem nötig, dass wir wissen, wie wir denjenigen, den wir um etwas bitten, nennen und ansprechen sollen und wie wir uns ihm gegenüber verhalten müssen, um ihn gnädig und geneigt zu machen, uns zu hören.

Nun gibt es unter allen Namen keinen, mit dem wir Gott besser anreden können, als den Namen Vater. Das ist eine freundliche, liebliche, innige und herzliche Anrede. Auch passt der Name Vater für Gott am besten und berührt Ihn am meisten.

Wir bekennen damit zugleich, dass wir Gottes Kinder sind, wodurch wir aufs Neue Seine Barmherzigkeit wachrufen. Es gibt keine liebere Stimme als die eines Kindes, das seinen Vater anspricht.

Außerdem hilft es, dass wir sagen: „... der du bist im Himmel“, denn damit zeigen wir zugleich unseren Abstand zu Ihm und unsere Not und unser Elend an, weswegen wir Gott bitten und Ihn dadurch stark bewegen, uns Barmherzigkeit zu erzeigen.

Wer aus tiefstem Herzensgrund bittet: „Unser Vater in dem Himmel“, der bekennt, dass er einen Vater im Himmel hat. Und gleichzeitig bekennt er sich elend und verlassen auf Erden.

Daraus entsteht ein herzliches Sehnen wie bei einem Kind, das fern von seines Vaters Land unter fremden Leuten in Elend und Jammer lebt und das sagt: „Ach Vater, Du bist im Himmel, ich bin Dein elendes Kind auf der Erde, weit von Dir entfernt in Jammer und Not, umringt von bösen Mächten, starken Feinden und Gefahren.“

M.Lt.


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