2021-09-24

Der Gehorsam Jesu (5) – Ihm ähnlicher werden

Vielleicht gibt es Dinge in deinem Leben, bei denen du genau weißt, dass es der Wille Gottes ist, diese wegzutun. „Verbannt alles und schone es nicht!“ Und weil wir es nicht tun, berauben wir uns selbst so viel Segen Gottes. So viel Segen, den wir vielleicht erleben könnten, geht uns verloren, weil wir nicht vollständig gehorsam sind in dem, was wir über den Willen Gottes wissen.

Bei den Richtern war das genauso. Die Israeliten sollten ihre Feinde vertreiben aus dem Land. Doch weil sie das nicht getan haben und immer wieder diese Feinde im Land toleriert haben, wurden diese ihnen letztendlich zum Fallstrick. Uns wird es auch so ergehen, wenn wir nicht vollständig gehorsam sind.

Von dem Herrn lesen wir im Vorbild - als dem wahrhaftigen David - in Apostelgeschichte 13,22: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“ Der Herr Jesus hat den ganzen Willen Gottes getan, nicht nur in einem Teil seines Lebens, sondern bis zum Ende, bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz (Phil 2,8), bis Er wirklich ausgerufen hat: „Es ist vollbracht!“ Konstanter, kontinuierlicher, vollkommener Gehorsam!

Gehorsam beginnt bei den Gedanken

Wir werden in 2. Korinther 10,5 dazu aufgefordert, jeden Gedanken gefangen zu nehmen unter den Gehorsam des Christus. Auch das geht sehr weit. Wenn Gedanken in unseren Herzen aufsteigen, bei denen wir merken, dass sie nicht in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes sind, sollen wir sie gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus, also alles verurteilen, was nicht mit Ihm in Übereinstimmung ist. Das gilt übrigens auch, wenn wir negative Gedanken über andere Menschen, über Glaubensgeschwister haben!

Wir sollen so denken, wie der Herr Jesus gedacht hat, und alles andere beiseite legen. Auch da gilt: Was in den Gedanken anfängt, manifestiert sich später in den Taten. Deshalb sollten wir allein schon Gedanken, die nicht in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes sind, sofort beiseite tun und wirklich dem Gehorsam des Christus auch in unserem Inneren folgen.

Lohn für Gehorsam

Neben dem Wunsch, Gott zu erfreuen, gibt es noch eine weitere Motivation für Gehorsam: Es gibt Lohn dafür, das ist wunderbar! Der Herr selbst spricht davon in Johannes 15,10: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“ Der Herr hat kontinuierlich die Liebe Seines Vaters genossen, weil Er kontinuierlich den Willen Seines Vaters getan hat. Und genau das wünscht Er seinen Jüngern - und auch uns.

Der Lohn für Gehorsam ist das Bewusstsein der Liebe Gottes. Wenn wir mit Freude, ungezwungen, freiwillig, bereitwillig und von Herzen gehorchen, werden wir das erleben. Der Herr sagt in Johannes 14,23: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Gemeinschaft mit göttlichen Personen ist der Lohn für rückhaltlosen, hingebungsvollen Gehorsam.

Seine Gebote halten

Noch ein praktischer Hinweis zu den Geboten, die der Herr an seine Jünger ausgesprochen hat. Wir stehen ja nicht mehr unter Gesetz, und trotzdem finden wir eine ganze Reihe an Geboten. Diese Gebote sollten wir dann auch halten. Ein Beispiel für ein Gebot wäre Johannes 15,12: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe.“

Das geht sehr weit - aber der Herr verlangt von uns, dass wir einander so lieben, wie Er uns geliebt hat, also mit Hingabe, rückhaltlos und von Herzen. Wie oft kritisieren wir einander, fangen an, gegeneinander zu gehen, manchmal heimlich, manchmal öffentlich… Nein, der Herr möchte, dass wir einander lieben, miteinander reden statt übereinander, einander helfen und zum Wohl füreinander sind.

Auch da können wir uns die Frage stellen: Inwiefern verwirkliche ich das? Wasche ich meinem Bruder oder meiner Schwester aus Liebe die Füße, damit sie die Gemeinschaft des Herrn richtig genießen können? „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe“ - dieses Gebot hat deutliche praktische Auswirkungen.

Aber Er hat nicht nur Gebote ausgesprochen, sondern sagt auch: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten“ (Joh 14,23). Das Wort des Herrn geht über die Gebote hinaus, sondern zeigt uns generell die Offenbarung Seiner Person, das, was nach Seinen Gedanken ist. Wir haben ja nicht für jedes Detail unseres Lebens ein Gebot, weshalb wir Seinen Willen für solche Situationen in der Gemeinschaft mit Ihm kennenlernen können.

Dabei geht es einfach darum, dass wir die Gesinnung des Herrn kennen. Je besser wir Ihn kennenlernen, umso besser wissen wir auch, was Ihm gefällt und was eben nicht. Wie oft redet man sich irgendwie raus und sagt: „Dafür gibt es ja kein bestimmtes Gebot, und deswegen kann ich mir das ja erlauben.“ Aber das ist nicht die Bedeutung davon, das Wort des Herrn zu halten. Vielmehr stellt man sich dabei die Frage: „Ist es in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, dieses oder jenes zu tun, würde der Herr das jetzt so tun?“ Da geht es nicht darum: „Wie weit darf ich gehen?“ Die Frage sollte vielmehr sein: „Ist das dem Herrn wohlgefällig?“ Das bedeutet es, das Wort des Herrn zu halten.

Der Herr Jesus hat gesagt: „Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede“ (Joh 7,17). Eigentlich könnten viele Fragen des Lebens relativ einfach beantwortet werden, wenn wir einfach nur die grundsätzliche Einstellung haben, den Willen Gottes von Herzen zu tun. Dann werden sich viele Dinge in unserem Leben fast automatisch ordnen, dann werden wir auch von der Lehre wissen, was der Wille Gottes und in Übereinstimmung mit Ihm ist. Viele dieser Lebensfragen werden sich klären, wenn wir einfach von Herzen gehorsam sind.

Lasst uns daran denken: Wir sind dazu berufen, dem Herrn gehorsam zu sein. Gleichzeitig haben wir auch die innere Fähigkeit und Freimütigkeit, Seinen Willen tun zu können. Doch das Wichtigste ist: Wir haben in Ihm das beste Vorbild darin, wie man wahren Gehorsam Gott gegenüber wirklich lebt.

 

J.P.S.


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