2021-09-03

Der Gott der Herrlichkeit (2)

Mose sah die Herrlichkeit Gottes sozusagen im Vorüberziehen oder von hinten. Bei uns ist das anders, denn Paulus schreibt: „Denn der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ (2. Kor 4,6). Wir sehen die Herrlichkeit Gottes im Angesicht eines Menschen. Jesus Christus wird im Hebräerbrief der Abglanz der Herrlichkeit Gottes genannt. In Ihm sehen wir die Herrlichkeit Gottes auf wunderbare und einzigartige Weise offenbart.

Hier auf der Erde ist das auf zweierlei Weise geschehen. Zuerst durch Sein moralisch perfektes Leben - Er, der Herr der Herrlichkeit, war bspw. voller Gnade und Wahrheit - und auch durch Seine herrlichen Taten. Denn als Er auf der Hochzeit zu Kana Sein erstes Wunder tat und Wasser in Wein verwandelte, da wird anschließend gesagt: „Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit“ (Joh 2,11). Die Wunder, die Er tat, stellten die Herrlichkeit Gottes ins Licht. Deshalb sagt Er auch im Blick auf die Krankheit von Lazarus: „Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde“ (Joh 11,4). Gott zeigt Seine Herrlichkeit also auch durch das herrliche Handeln Seines Sohnes.

Damit kommen wir zu einem sehr wichtigen Punkt und einer sehr wichtigen Frage für unser Glaubensleben: Wie können wir die Herrlichkeit Gottes heute sehen? Wir sehen sie in der Schöpfung, in Gottes Wort, in Jesus Christus und in dem herrlichen Handeln Gottes. Und um dafür geöffnete Augen zu haben, brauchen wir Glauben. Deshalb sagt der Herr zu Martha: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11,40). Je mehr wir Gott vertrauen und Glaubensschritte tun, umso mehr werden wir auch die Herrlichkeit Gottes in unserem Leben sehen! Aber dafür müssen wir bereit sein, loszulassen und bildlich gesprochen wie Petrus in Lukas 5 auf die Tiefe hinausfahren. Als der Herr damals wirkte, war das Ergebnis: „Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes“ (Lk 9,43).

In 2.Korinther 4,4 schreibt Paulus von dem Evangelium der Herrlichkeit des Christus. Christus ist der herrliche Inhalt des Evangeliums und auch das herrliche Ziel. Die Menschen haben den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt. Doch Er wurde auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters. Gott hat Ihm Herrlichkeit gegeben und als Er in den Himmel zurückkehrte wurde Er aufgenommen in Herrlichkeit. Dort ist Er jetzt, verherrlicht, zur Rechten der Majestät in der Höhe. In Hebräer 2 heißt es: „Wir sehen aber Jesus, … mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt“ (Heb 2,9).

Auf Ihn sollen wir die Augen des Glaubens richten. Das gibt uns Kraft und verändert uns. Stephanus spricht in Apostelgeschichte 7 von dem Gott der Herrlichkeit. Und am Ende blickt Er mit Glaubensvertrauen auf zum Himmel und sieht die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Dieser Blick gab ihm Kraft im Zeugnis für Seinen Herrn und bewirkte, dass Er in das Bild Jesu verwandelt wurde.

Der Gott aller Gnade hat uns zu Seiner ewigen Herrlichkeit berufen. Unsere Heimat ist der Himmel und die Herrlichkeit Gottes. Unser Leben ist himmlisch, unsere Stellung ist himmlisch, unsere Segnungen sind himmlisch, unsere Hoffnung ist himmlisch. Wir gehören zum Himmel - und das soll jetzt schon in unserem Glaubensleben sichtbar werden! Ist das so? Kann man durch unser Leben sehen, dass wir nicht zu dieser Welt, sondern zum Himmel gehören?

Paulus schreibt: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“ (1.Kor 2,9). Das wartet auf uns. Und Gott sagt uns, dass die Leiden, durch die wir aktuell gehen, nicht wert sind verglichen zu werden, mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll (s. Röm 8,18). „Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Maß hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht das anschauen, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig“ (2. Kor 4,17.18). Wir werden sogar einmal die Herrlichkeit Gottes wiederspiegeln (s. Offb 21,11).

Bis dahin dürfen wir immer wieder Mose bitten: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“ Gott wird uns Seine Herrlichkeit und Sein herrliches Handeln zeigen, wenn wir Ihn im Glauben darum bitten!

 

J.P.S.


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