2020-05-10

Der Herr ist mein Hirte (3)

„Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.“ (Psalm 23,2.3)

Das zweite, eine vollkommene Belebung: „Er erquickt meine Seele.“ Wisst ihr, der Herr ist nicht nur für unsere leiblichen Bedürfnisse besorgt. Das ist er auch, und da dürfen wir ihm auch voll vertrauen. Wenn wir die Bergpredigt lesen, dann wird uns das deutlich, wie der Herr Jesus für unsere natürlichen Bedürfnisse sorgt (vgl. Mat. 6,24-34).

Es kommt uns ja jetzt schon vielleicht manchmal komisch vor, wenn wir im Supermarkt sind und möchten ein bestimmtes Produkt kaufen und es ist nicht da. Das kennen wir nicht. Normalerweise ist das, was wir haben wollen, auch vorrätig. Im Moment erleben wir das ein bisschen anders. Aber es geht nicht um unsere natürlichen Bedürfnisse, nicht in erster Linie. Nein, es geht um unsere geistlichen Bedürfnisse: „Er erquickt meine Seele.“ Wenn es uns äußerlich gut geht, ist es oft so, dass unsere Seele darbt. Das ist nicht immer so, aber die Gefahr ist zumindest groß. Aber hier sagt David: „Er erquickt meine Seele.“

Körperliche Gesundheit ist etwas Gutes, etwas Schönes, wofür wir dankbar sein wollen, aber die Gesundheit der Seele, die Gesundheit des inneren Menschen, das Wachstum des inneren Menschen, das ist wichtiger, und hier sagt David: „Er erquickt oder stellt meine Seele wieder her.“ Er belebt sie.

Sind wir down? Sind wir enttäuscht, sind wir entmutigt? Da ist einer, der uns wiederherstellen möchte: „Er erquickt meine Seele.“ Wir lesen dazu Psalm 138,3: „An dem Tag, als ich rief, antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: In meiner Seele war Kraft.“ Wunderbar! Vollkommene Belebung, in unserer Seele ist Kraft! „Er erquickt meine Seele.“

Die dritte Segnung ist eine vollkommene Führung: „Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.“ Auf dem Weg über diese Erde, solange wir hier leben, brauchen wir Führung. Und wir haben eine perfekte Führung. Wir orientieren uns oft an Menschen, das ist manchmal gut, manchmal nicht gut, aber hier haben wir einen festen Orientierungspunkt: „Er leitet mich“, ganz persönlich. Auch das erleben wir kollektiv, wir erleben das gemeinsam als Familien, wir erleben das gemeinsam als örtliche Versammlungen und Gemeinden, aber wir erleben das auch persönlich. Wir haben einen, der vor uns hergeht. Im Normalfall geht der Herr Jesus vor uns her. Wir sehen seine Fußspuren und folgen Ihm. Wenn wir abgewichen sind, das lesen wir in Jesaja 30,21, dann hören wir eine Stimme hinter uns her: „Dies ist der Weg, wandelt darauf.“ Dann führt er uns auch von hinten, das ist das Ungewöhnliche. Aber auch dann führt er uns. In den Psalmen lesen wir oft von der Führung Gottes: Er führt uns aus den Drangsalen heraus, und er führt uns - Psalm 107,30 - in den ersehnten Hafen.

Im Moment haben wir eine Phase, wo wir den Weg wirklich nicht wissen. Wo wir nicht sehen, wie es weitergeht. Es ist wie in einem Wasser, wo man keine Fußspur erkennen kann. Aber Gott hat einen Weg, auch im tiefen Wasser. Ein Wasser ist für Gott kein Hindernis, eine Fußspur aufzuzeigen. Wir folgen ihm, er leitet mich, auch jetzt in dieser schwierigen Zeit. In Psalm 78,53 lesen wir: „Er führte sie sicher.“ Es ist kein unsicherer Führer, der selbst nicht so genau weiß, wo es langgeht, nein, Er weiß ganz genau, wo es langgeht, jeden Schritt. Wir dürfen unserem Herrn in dieser schwierigen Zeit folgen.

E.A.B.


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