2020-05-13

Der Herr ist mein Hirte (4)

„Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ (Ps 23,4)

Dann haben wir die vierte Segnung: Vollkommener Beistand und Trost: „Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Tal des Todesschattens - David weiß, wovon er schreibt. Er hat das mehr als einmal erlebt, dass das Leben für ihn ein Tal des Todesschattens war. Es geht nicht immer über sonnige Höhen, wir sind nicht immer gut drauf. Nein, es gibt auch schwierige Phasen in unseren Leben. In unserem persönlichen Leben, in unserem gemeinsamen Leben. Es gibt Krankheit, es gibt Not, es gibt - wie jetzt - eine Pandemie: Tal des Todesschattens. Vielleicht haben wir Freunde, vielleicht haben wir Verwandte, die infiziert sind. Wir erleben das, indirekt vielleicht, oder sogar direkt.

Aber David sagt: „Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir.“ Ist das nicht eine herrliche Erfahrung, die David hier mit uns teilt? Wie auch immer unser Weg ist, ob es uns gut geht oder weniger gut geht, oder ob es uns schlecht geht: „Du bist bei mir.“ In Freude und im Leid, wir dürfen immer mit der Gegenwart unseres Herrn rechnen.

Hesekiel 34,11: „Siehe, ich bin da (Gegenwart) und ich will nach meinen Schafen fragen (Interesse) und mich ihrer annehmen (konkrete Hilfe).“

Hier ist es die Gegenwart: Du, der Hirte, bist da. Der HERR, der Unwandelbare, du bist jetzt, heute, bei mir. Der Moment kommt, wo wir bei Ihm sein werden, das ist der letzte Vers: „Im Haus des Herrn auf immerdar.“ Aber jetzt ist er bei uns. „Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Ja, wir brauchen in vielen Lebenssituationen Trost. Wir sind traurig, wir sind enttäuscht. Dinge, die wir geplant hatten, erfüllen sich nicht. Viele haben Urlaub über Ostern gebucht - storniert. Das ist eine äußere Sache, nicht so tragisch, lässt sich vielleicht nachholen, aber trotzdem sind wir enttäuscht.

Wir sind traurig, weil sich Erwartungen nicht erfüllt haben. Wir sind enttäuscht, weil wir gewisse Dinge nicht tun können, die wir gerne tun wollten. Wir sind traurig über geistliche Entwicklungen in unserem eigenen Leben, im Leben unserer Familie, im Leben von Freunden. Es gibt so viele Enttäuschungen, es gibt so viele Dinge, wo unser Herz traurig ist, und Trauer hat auch ihren Platz. Der Herr Jesus hat selbst getrauert. Trauer ist nicht etwas, was wir verdrängen müssen, überhaupt nicht. Aber in dieser Trauer haben wir Trost: „Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Wir haben den Trost, den vollkommenen Trost unseres Herrn. Er ist in allem in gleicher Weise versucht worden wie wir. Er kann trösten, er kann Mitgefühl haben, er kann Barmherzigkeit haben, weil Er weiß, wie es uns geht, auch jetzt, persönlich oder auch gemeinsam.

E.A.B.


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