Der Kampf des Glaubens
„Wir werden allenthalben bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung.“ (2. Korinther 4,8)
Die Sprache, in der Paulus den Kampf des Glaubens beschreibt, ist sehr anschaulich: „Wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um; wir tragen allezeit das Sterben Jesu am Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde“ (2. Kor. 4,9-10).
Also ein ständiger Kampf! Es ist unmöglich, im Deutschen die eindrucksvolle Sprache des Urtextes wiederzugeben. Es werden nacheinander fünf Bilder gebraucht.
Das erste Bild zeigt Feinde, die von allen Seilen einstürmen und ihn, Paulus, doch nicht überwältigen, weil Gott einen Ausweg für ihn bahnt, der gerade breit genug ist, um durchschlüpfen zu können. Die wörtliche Übersetzung wäre: „Wir werden von allen Seiten eingeengt, aber nicht zu Boden geworfen.“
Das zweite Bild zeigt jemand, dessen Weg völlig versperrt ist und der sich doch durchgezwängt hat. Es ist gerade hell genug, um den nächsten Schritt zu erkennen.
Das dritte Bild zeigt einen Feind in wilder Verfolgung; der göttliche Verteidiger aber steht dem Verfolgten bei und lässt ihn nicht allein.
Das vierte Bild ist noch lebendiger und dramatischer. Der Feind hat ihn schließlich überwältigt, geschlagen und zu Boden geworfen. Dennoch ist es kein tödlicher Schlag, er kann wieder aufstehen. Man könnte es so übersetzen: „Geschlagen, aber nicht besiegt.“
Das Bild wird noch weiter entrollt. Jetzt scheint der Tod selbst aufzutauchen. „Immer das Sterben Jesu an unserem Leibe tragend.“ Aber er stirbt nicht, denn „auch das Leben Jesu“ kommt ihm jetzt zu Hilfe, und er lebt durch das Leben eines anderen, bis seine Lebensaufgabe erfüllt ist.
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