Der Mensch Jesus
„Einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1.Tim 2,5).
Als der Heilige Geist vor ca. 2000 Jahren über die Jungfrau Maria kam, wurde in ihr der Mensch Jesus Christus gezeugt. Bevor Er Mensch wurde und auf die Erde kam, war Er bereits einzelnen Menschen erschienen und hat sie besucht (s. 1.Mo 16,7; 18,2; 32,30). Durch Seine Menschwerdung hat Er nie aufgehört der zu sein, der Er schon immer war - der ewige Sohn Gottes!
„Das Wort wurde Fleisch“ (Joh 1,14) und bekam einen menschlichen Geist, eine menschliche Seele und einen menschlichen Körper. Das sind die drei Dinge, die den Menschen ausmachen, wie Paulus den Thessalonichern schreibt: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde untadelig bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“ (1.Thes 5,23).
In allen drei Teilen hat Jesus gelitten:
- Er seufzte tief in seinem Geist, als die Pharisäer ein Zeichen von Ihm forderten (Mk 8,12) und als Er am Grab von Lazarus stand (Joh 11,33).
- Seinen Jüngern sagte Er im Garten Gethsemane: „Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tod“ (Mt 26,38)
- - und Jesaja schreibt im Blick auf Sein äußeres Aussehen, dass von der brutalen Behandlung der Menschen gekennzeichnet war: „So entstellt war sein Aussehen, mehr als irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder“ (Jes 52,14).
Als Mensch hat Er menschliche Bedürfnisse aus eigener Erfahrung kennengelernt: Er kannte Hunger und Durst (obwohl Gott niemals hungrig ist - Ps 50,12), Müdigkeit und Erschöpfung (obwohl Gott niemals ermüdet, ermattet oder schläft - Jes 40,28; Ps 121,4), sowie das Verlangen nach menschlicher Sympathie und göttlicher Hilfe. Schließlich starb Er als Mensch, indem Er Seinen Geist den Händen Seines Vaters übergab (obwohl Gott nicht sterben kann - 1.Tim 6,16).
Er war der Mann nach dem Herzen Gottes - ein Mensch, so wie Gott ihn sich vorgestellt hatte. Er lebte in konstanter Gemeinschaft mit Seinem Gott und Vater, suchte Ihn im Gebet und ließ sich in allem von Ihm leiten. Er war der abhängige Mensch, der von Mutterschoß an auf Gott geworfen war - und das auch praktisch gelebt hat (Ps 22,10).
Immer wieder nennt Er sich den „Sohn des Menschen“, was Seine wahre Menschheit unterstreicht. Er kam aus dem Geschlechtsregister der Maria und war, „wie man meinte, ein Sohn Josephs … des Adam, des Gottes“ (Lk 3,23.38). Und doch war Er ausgezeichnet vor zehntausenden und schöner als die Menschensöhne!
Seine Herablassung unter menschliche Limitierungen ist ein Teil des großen Geheimnisses Seiner Erniedrigung. Er wurde als abhängiger Säugling in Windeln gewickelt und in eine Futtergrippe gelegt. Er lernte zu sprechen, zu lesen und zu schreiben. Als Kind nahm Er zu an Weisheit und Verständnis. Später, während Seines öffentlichen Dienstes, sagte Er einmal hinsichtlich zukünftiger prophetischer Ereignisse: „Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Mk 13,32).
Er war der einzig sündlose Mensch, der jemals auf der Erde gelebt hat. Seine Sündlosigkeit ließ ihn die Folgen der Sünde, die Ihn umgaben, nur umso deutlicher wahrnehmen. Diese täglichen Eindrücke haben Ihn geschmerzt und Spuren bei Ihm hinterlassen. Als Mensch lerne Er Gehorsam durch die Dinge, die Er zu erleiden hatte (Heb 5,8). Je weiter Er auf dem Weg des Gehorsams voranging, umso mehr nahmen die Leiden und der Widerstand der Menschen zu.
Er wurde in allem versucht, wie wir, ausgenommen die Sünde (Heb 4,15). Als Hoherpriester hat Er Mitleid mit unseren Schwachheiten. Da ist ein Mensch, der uns vollkommen versteht. Dieses Bewusstsein gibt wahren Trost. Aufgrund Seiner menschlichen Erfahrung weiß Er, was es bedeutet, den Versuchungen Satans ausgesetzt zu sein und von den Menschen bedrängt zu werden. Deshalb ist Er auch vollkommen fähig, uns zu verstehen und uns in der richtigen Weise zu helfen, wenn wir versucht werden und durch schwierige Umstände gehen. „Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden“ (Heb 2,18).
Der Vater hat Ihm das ganze Gericht übergeben, weil Er der Sohn des Menschen ist (Joh 5,27). Als Mensch wird Er einmal den ganzen Erdkreis richten und herrschen als Priester auf seinem Thron (Sach 6,12.13).
Gott ist ein Geist - und deshalb unsichtbar. Doch weil der ewige Sohn Gottes Mensch geworden ist können wir Gott durch Ihn sehen - und das in alle Ewigkeit! Er selbst hat gesagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9).
„Er, der offenbart worden ist im Fleisch, ist … aufgenommen in Herrlichkeit“ (1.Tim 3,16). Er ist der erste Mensch, der jemals ins Vaterhaus - an den ewigen Wohnort Gottes - gekommen ist. Bald werden wir dort mit Ihm sein und Ihn sehen wie Er ist!
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