2020-11-07

Der Segen der Gastfreundschaft

Gott fordert uns im Neuen Testament öfter dazu auf, gastfreundlich zu sein. Der Schreiber des Hebräerbriefs sagt: „Die Gastfreundschaft vergesst nicht, denn durch diese haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt“ (Heb 13,2). Wie viel Segen ist schon dadurch entstanden, dass Gläubige ihre Wohnung oder ihr Haus für andere geöffnet haben!

Das biblische Gebot ist eindeutig: „Nach Gastfreundschaft trachtet“ (Röm 12,13). Im Alten Testament sehen wir ein Ehepaar, das genau das verwirklicht hat. Jahr für Jahr sahen sie einen Propheten, der auf seiner Reise durch ihr Dorf zog. In ihren Herzen wuchs der Wunsch, diesen Mann zu unterstützen. Schließlich bauen sie ihm ein Zimmer auf dem Dach ihres Hauses, damit er sich dort zwischendurch auf der Reise ausruhen kann. Gott hat ihre Hingabe wunderbar gesegnet: Die Frau wird zum ersten Mal schwanger und ein Jahr später halten sie durch Gottes Gnade einen kleinen Jungen in ihren Armen (s. 2. Kön 4).

Natürlich belohnt der Herr Gastfreundschaft nicht immer auf diese Weise; aber der göttliche Grundsatz bleibt bestehen: „Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt“ (Spr 11,25)! Aquila und Priscilla, die wahrscheinlich auch keine Kinder hatten, haben Paulus bei sich wohnen lassen und durch diesen Gast mit Sicherheit nicht wenig Segen empfangen! Sie öffneten ihr Haus auch für Apollos, für den die Zeit unter ihrem Dach sehr nützlich war, und der anschließend zu einem Segenskanal für viele wurde. Außerdem stellten dieses Ehepaar ihre Räumlichkeiten auch Christen zur Verfügung, die sich dort regelmäßig versammeln konnten.

Aquila und Priscilla sind durch ihren Glauben und ihre Hingabe für viele zu Vorbildern geworden. Dafür werden sie zweifellos Lohn empfangen - denn Gott hat es versprochen. Das gilt auch für uns: Der Herr wird jede Gastfreundschaft belohnen und sich an jeden Becher Wasser erinnern, den wir um Seines Namens Willen zum Segen anderer weitergeben (s. Mk 9,41)!

„Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Liebe, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, da ihr den Heiligen gedient habt und dient.“ (Heb 6,10)

Das Vorbild Robert Chapmans in Sachen Gastfreundschaft und Nächstenliebe ist ein wunderbares Zeugnis von jemandem, der Christus nicht nur predigte, sondern auch wirklich lebte:

„Chapman zog irgendwann in einen Slum in Branstaple (England), um dort die Ausgestoßenen zu erreichen. Es war eine Szene der Trunksucht, Unflätigkeit, Krankheit und Armut mit Ratten in den Gassen und verfallenen Bruchbuden. Und doch diente er beständig diesen Menschen, und sie waren immer willkommen, wenn sie ihn zu Hause besuchten.

Gastfreundschaft wurde ein wichtiger Teil seines Dienstes. Chapman kaufte ein Haus, das dem seinen gegenüber lag, und bat den Herrn, Gäste nach Seiner Wahl zu schicken. Er verlangte nichts, und niemand wurde gefragt, wann er abreisen wolle.

Die Gäste wurden gebeten, jeden Abend ihre Schuhe und Stiefel vor die Tür zu stellen. Am nächsten Morgen waren sie aufpoliert. Das war die Art und Weise, wie Herr Chapman seinen Gästen die Füße wusch. Diese Gastfreundschaft eines Junggesellen belehrte die Gäste über ein Leben im Glauben und im Dienst für die Geschwister.“ (Robert C. Chapman, Der Mann, der Christus lebte, CLV)

Warum ist gerade der Dienst der Gastfreundschaft unter Christen so enorm wichtig? Inwiefern machst Du von den Möglichkeiten, die Du hast, Gebrauch, um durch Gastfreundschaft für andere zum Segen zu sein?

„Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, und glückselig wirst du sein, weil sie nichts haben, um dir zu vergelten; denn dir wird vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ (Lk 14,13)

J.P.S.


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel