Der Sinn von Anfechtungen
Wir können sogar dankbar sein, wenn wir durch Anfechtungen gehen. Sie sind ein Signal dafür, dass der Teufel uns ernst nimmt und Gott unsere schwachen Bemühungen benutzt, um sein Werk zu tun. Das darf uns ermutigen. Charles H. Spurgeon schreibt hierzu:
„In einer Gebetsversammlung teilte ein Bruder mit, dass er unter ernsten Anfechtungen sehr viel zu leiden habe. Nachdem er sein Herz ausgeschüttet hatte, tröstete ihn ein anderer, indem er ihm sagte, dass gerade solche Erfahrungen eine große Ermutigung für ihn sein könnten. ‚Denn, sagte Vater Taylor einst, man hat noch nie gehört, dass der Teufel auf einen Sack Spreu Jagd gemacht hätte. Du magst daraus mit Sicherheit schließen, dass du guter Weizen bist, sonst würde dir die alte Schlange nicht so hart zusetzen.‘“
Wenn du durch Anfechtungen gehst, sei getrost: Du scheinst guter Weizen zu sein.
Außerdem möchte Gott unsere inneren Anfechtungen benutzen, um uns zu läutern und mehr und mehr in das Bild Seines Sohnes zu verwandeln. Diesen Gedanken illustriert Charles H. Spurgeon mit schönen Bildern:
„Ihr habt nie etwas Wertvolles gesehen, das nicht einer Prüfung unterworfen worden wäre. Der Diamant muss geschnitten und der arme Juwel sehr geschliffen werden. Wenn der Diamant imstande wäre, Schmerz zu fühlen, so dürfte nichts mehr missgestimmt sein als gerade er, der so hart behandelt wird. Auch das Gold muss geläutert werden. So wie es aus der Mine gegraben oder in Körnchen aus dem Flussbett gefischt wird, kann es nicht gebraucht werden. Auch Silber muss geläutert werden. Eigentlich müssen alle wertvollen Dinge das Feuer erdulden. Das ist das Gesetz der Natur. ‚Wie das Feuer Silber und der Ofen Gold prüft, so prüft der Herr der Menschen Herzen.‘ Wenn du nichts als Zinn wärst, so bedürfte es bei dir des Tiegels vielleicht nicht; weil du aber wertvoll bist, musst du geprüft werden. Es ist eins von Gottes Gesetzen, das in 4. Mose 31,23 niedergeschrieben ist, nach welchem alles, das das Feuer leidet, durchs Feuer gehen und gereinigt werden muss. Wer wollte über eine neu erbaute Eisenbahnbrücke gehen, die nicht zuvor erprobt worden ist, ob sie auch das Gewicht ertragen kann?“
Wenn du durch Anfechtungen gehst, mach dir bewusst, dass Gott dich bearbeitet. Er schleift, läutert, prüft, reinigt und erprobt dich für die nächsten Schlachten - in unserem Fall im Evangelium.
Wir dürfen auch getrost sein, dass uns Gott in solchen Momenten nicht hängen lässt. Die Frage ist nur, wie wir da wieder rauskommen. C. H. Spurgeon berichtet:
„Von John Wesley wird erzählt, dass er einst mit einem Bruder zusammen ging, der ihm von seinen Anfechtungen erzählte und nicht wusste, was er anfangen solle. In diesem Augenblick gingen sie gerade an einer Mauer vorbei, über welche eine Kuh mit ausgestrecktem Hals hinwegblickte. ‚Weißt du, warum die Kuh über die Mauer sieht?‘ ‚Nein.‘ ‚So will ich es dir sagen: weil sie nicht durch die Mauer hindurchsehen kann. Mache es mit deinen Anfechtungen ebenso, siehe über sie hinweg.‘“
Wenn du ins Gebet gehst und dich auf Gott und die Verheißungen seines Wortes besinnst, fängst du an, über die Anfechtungen hinwegzusehen! Mach es wie die Kuh!
„Wirf auf den Herrn, was dir auferlegt ist, und Er wird dich erhalten; Er wird niemals zulassen, dass der Gerechte wankt!“ (Ps 55,23)
Und vergiss nicht: „Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie [die Welt] überwunden, weil der, der in euch ist, größer ist als der, der in der Welt ist“ (1. Joh 4,4). Der, der in dir ist, ist größer (!) als der Feind! Überschätze den Gegner nicht. Christus ist und bleibt Sieger, auch in deinen Anfechtungen!
Impulse zur Selbstreflexion:
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Kennst du innere Anfechtungen?
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Nimm deine Gedanken gefangen (2. Kor 10,5). Flieh ins Gebet und ins Wort Gottes!
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Wie könntest du reagieren, damit dich deine Anfechtungen nicht nach unten ziehen?
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Gibt es vielleicht jemanden in deinem Umfeld, der gezielt für dich beten könnte, wenn du innerlich heftig angegriffen wirst?
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Schreibe dir Bibelverse (Gottes Verheißungen) heraus, lerne sie auswendig und wiederhole sie immer wieder.
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