Der Wille Gottes
„Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat“ (Joh 4,34).
Dir zur Verfügung - o seliges Los,
sei nun mein Tagewerk klein oder groß.
Draußen und drinnen, im Schaffen und Ruhn,
frag ich: Was heißest Du, Herr, mich jetzt tun?
Wenn ich keinen anderen Beweggrund habe als den Willen meines Vaters zu tun, wird dadurch alles erstaunlich einfach. Wenn du niemals daran dächtest, etwas zu tun, außer weil es Gottes bestimmter Wille ist, dass du es tun sollst, wie vieles in deinem Leben würde mit einem Schlag verschwinden; nicht in einem beständigen Ringen gegen dies oder jenes, sondern in dem beruhigenden Bewusstsein, dass die Gnade Gottes für alles Vorsorge getroffen hat, so dass du nicht einen Schritt tust, den seine Liebe nicht zuvor bedacht hätte.
Alle Räder der Vorsehung Gottes laufen in der Bahn seines Willens, mit dessen Ausführung ich betraut bin.
Ich habe keine Heimat - obwohl ich zahllose Wohltaten genießen darf; meine Heimat auf Erden - denn die Heimat ist eine Sache des Herzens - ist der Ort, den sein Wille mir bestimmt; im Übrigen wird meine eigentliche Heimat im Himmel sein.
Wir brauchen nur seinen Willen ausfindig zu machen, so werden wir Ihn selbst darin finden.
Nachdem Gott uns seinen Willen einmal kundgetan hat, dürfen wir nicht irgendwelchem nachher aufkommenden Einfluss erlauben, denselben in Frage zu stellen, auch dann nicht, wenn dieser verkehrte Einfluss im Gewand des Wortes Gottes kommt. Wenn wir innerlich näher beim Herrn wären, würden wir fühlen, dass die einzig wahre und richtige Einstellung die ist, dem zu folgen, was Er uns zu Anfang aufgetragen hat.
Wir können die Segensabsichten Gottes für unsere eigenen Seelen verlieren, wenn wir in dem, was uns kränkt, seine Absicht nicht erkennen.
Die Vorschriften aus dem Mund Gottes sind über alles kostbar, der Ausdruck seines eigenen vollkommenen Sinnes und Willens, und auch seines Willens in Bezug auf uns. Wir leben durch dieselben, aber auch von denselben, und haben unaussprechliche Freude, weil sie von Ihm kommen und für uns vollkommen sind.
„Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist.“ Wir sind auferweckt und haben, was unsere Zuneigungen und unser Ziel anlangt, nicht mehr mit der Welt zu tun, weil wir solche sind, die gestorben sind. Es heißt nicht: „Ihr müsst sterben“, sondern „Ihr seid gestorben“, denn das ist die christliche Stellung. Wenn ein Engel hier wäre, würde er das tun, was Gottes Wille für ihn wäre; aber die irdischen Dinge würden nicht Zweck und Ziel seines Lebens sein.
Wir besitzen die Richtschnur für das Verhalten des Christen. Sie ist sehr einfach, umfassend und ungewöhnlich befriedigend für das Herz, das wirklich wünscht, den Willen Gottes zu tun: „Was immer ihr tut, in Wort oder in Werk, tut alles in dem Namen des Herrn Jesus.“
Du kannst sicher sein, dass wir nicht in Verlegenheit kommen, den Willen Gottes zu erkennen, wenn wir nah genug bei Ihm sind.
Des Vaters Wille war sein (Christi) Beweggrund für alles. Es gibt tausenderlei Dinge, die wir gewohnheitsmäßig tun, und wir sagen, dass wir sie tun müssen: Es gibt kein „Muss“ für mich, außer den Willen Christi zu erfüllen.
Wo geistliche Unterscheidungskraft ist, werden die Dinge einfach und klar wie das Tageslicht. „Das Geheimnis des HERRN ist für die, die ihn fürchten.“ Wo die Furcht des Herrn ist, wird auch Verständnis über sein Wort und seine Gedanken sein. Aber das Wort Gottes wird nicht einfach erscheinen, wenn keine Unterwerfung Gott gegenüber vorhanden ist.
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