2018-09-28

Die Heerstrasse des Lebens

„Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er de­nen helfen, die versucht werden.“   (Hebräer 2,18)

Ein altes Sprichwort sagt: „Die eine Hälfte der Welt weiß nicht, wie die andere lebt.“ Und das ist sehr wahr. Ich glaube, dass sich man­cher Reiche von der Not der Armen keinen Begriff machen kann. Er kann sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn man für sein tägliches Brot hart arbeiten muss. Aber unser Herr Jesus Christus kennt unse­re Bedürfnisse. Versuchung und Schmerz hat er vor uns erduldet. Krankheit ertrug er, als er am Kreuz hing. Müdigkeit versteht er, denn er saß müde am Brunnen zu Sichar. Armut - er kennt sie, denn zuweilen hatte er außer jenem Brot, von dem die Welt nichts weiß, kein Brot zu essen. Obdachlos zu sein - er kannte es, denn „die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester“, er dagegen „hatte nicht, wohin er sein Haupt legte“.

Lieber Christ, du kannst an keinen Ort gehen, wo dein Heiland nicht vorher gewesen ist - die Örter der Sünde ausgenommen. Im Tal des Todesschattens kannst du seine blutigen Fußtritte sehen. Ja, selbst an den tiefen Wassern des Jordan wirst du, wenn du ihm na­hekommst, sagen: „Da sind Fußstapfen eines Mannes. Wer ist dort gewesen?“ Wenn du dich dann niederbeugst, wirst du Nägelmale entdecken und sagen: „Das sind die Fußstapfen meines Heilandes!“ Er ist vor dir dagewesen. Er hat den Weg geebnet. Er ließ sich in das Grab legen, um es zu einem Himmel der Erlösten zu machen, in dem sie ihre Werktagskleider ausziehen, um die Gewänder der ewi­gen Ruhe anzulegen.

Welche Wege wir auch geführt werden mögen, der Herr ist unser Vorläufer gewesen. Ich rede zu denen, die in großer Trübsal sind: Lieber Mitpilger, fasse Mut! Christus hat den Weg gebahnt und den „schmalen Pfad“ in die königliche Heerstraße des Lebens umge­wandelt.

C.H.S.


Vorheriger Artikel Nächster Artikel

Verwandte Artikel