2019-12-24

Die Offenbarung des HERRN gibt Kraft

„Und der Engel des HERRN erschien ihm und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held!“ (Richter 6,12)

Lasst uns die Entwicklung von Gideons Glauben betrachten und sehen, wie er für die Errettung des Volkes Gottes gebraucht wurde. Gideon fühlt zuerst, wie gering er ist, welcherart die Beziehung zwischen Jehova und dem Volke auch sei (Kap. 6,15). Die Antwort Jehovas zeigt ihm das einzige einfache Mittel: „Ich werde mit dir sein.“ Kostbare Herablassung! Süße und mächtige Ermutigung für die Seele! Der Glaube Gideons war schwach. Der gegenwärtige Zustand des Volkes neigte durch seine Dauer dazu, die Erinnerung an die Wunder auszulöschen, die Jehova vollbracht hatte, als sie aus Ägypten herauskamen, und ihr Bewusstsein von Seiner Anwesenheit zu schwächen. Der Engel Jehovas lässt sich herab und bleibt noch, um seinen Glauben zu stärken.

Gideon, der ihn angeredet hatte mit einem heimlichen Ahnen, dass es Jehova war, weiß jetzt tatsächlich, dass er den Engel Jehovas, Elohims, von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte. Es war eine wirkliche Offenbarung, die genügte, ihn an sich zu vernichten, was auch der Fall war; sie war aber auch dazu angetan, ihn in seinem Wandel unter den anderen mächtig zu stärken, die Jehova in derselben Weise nicht gekannt hatten. Obwohl nicht mit ähnlichen Gesichten, so geht es doch immer so, wenn Gott ein besonderes Werkzeug für die Errettung Seines Volkes erweckt.

Jehova hatte Sich kundgemacht, und jetzt versichert Er Gideon erneut: „Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.“

Ein Mensch, der durch die Gegenwart Gottes gedemütigt ist, erhält Kraft von Gott, wenn diese Gegenwart zum Segen ist. Gideon erkennt dieses und erfasst es für sich: Jehova ist mit ihm in Frieden und Segen. Das Wort Schalom, das mit „Friede dir“ verdolmetscht wird, ist dasselbe, das im Namen des Altars gebraucht wird.

Wenn Gott mächtig auf das Herz einwirkt, so zeigt sich die erste Wirkung stets in Verbindung mit Ihm. Die Gedanken Gideons befassen sich mit Jehova, sie taten es auch vor dieser Offenbarung. Indem er mit Jehova beschäftigt ist, geschieht es durch Anbetung, dass er seine Empfindungen ausdrückt, wenn er von Jehova eine Antwort auf alle seine Gedanken erhält. Er errichtet dem Gott des Friedens einen Altar. Auf diese Weise wird die Beziehung des Friedens zwischen Gott und Seinem Knechte festgesetzt; alles dieses vollzieht sich zwischen Gott und Gideon.

Jetzt kommt sein öffentlicher Dienst, der sich auch dadurch erfüllt, dass er zuallererst in seiner eigenen Familie und in seiner eigenen Stadt die Beziehungen zwischen Gott und Seinem Volke wiederherstellt. Israel muss den Baal hinwegtun, bevor Gott die Midianiter vertreiben kann.

Wie konnte Er das tun, während die Segnung dem Baal zugeschrieben werden könnte? Deshalb wird Gideon befohlen, ein auffallendes Zeugnis abzugeben, das die Aufmerksamkeit des ganzen Volkes auf die Notwendigkeit, den Baal hinauszutun, lenkt, auf dass Gott eingreifen kann.

Innere Treue geht äußerer Kraft voraus: das Böse muss aus Israel hinweggetan werden, bevor der Feind vertrieben werden kann. Zuerst Gehorsam, dann Kraft: dies ist die Reihenfolge Gottes. Wenn die Macht Satans im Aberglauben (unter welcher Form er sich äußerlich erweisen mag) verachtet wird, ist er vernichtet, allerdings unter der Voraussetzung, dass Gott mit demjenigen ist, der ihn verschmäht, und dass er auf dem Pfade des Gehorsams wandelt.

J.N.D.


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